Oktoberfest: So war die Wiesn früher
München - Früher, behaupten Münchner, die früher erlebt haben, war alles besser. Auch das Oktoberfest? Anders war es zumindest. Die Biertischgarnituren, auf denen heute so ausgelassen getanzt wird, waren damals nicht üblich. Bis in die 60er Jahre hinein wurde auf hölzernen Stühlen an normalen Tischen gesessen und getrunken. Manche Zelte benutzten zusammenklappbare Biergartenstühle. Die heute üblichen 2,20 Meter langen Garnituren kamen in den 70er Jahren in Mode.
Die meisten Wiesn-Bänke kommen aus Illertissen und werden bei der Firma Ruku hergestellt. Die Produkte aus dem Hause Ruku können besonders hohen Belastungen standhalten. Das 1852 gegründete Unternehmen war in den 50er Jahren ein Pionier in der Herstellung haltbarer und zusammenlegbarer Biergarnituren. Rudolf Kurz hatte in den 50er Jahren das heute immer noch verwendete Klappmöbelschloss erfunden, das die Beine sowohl in zusammengeklapptem wie auch aufgeklapptem Zustand mit dem gleichen Mechanismus stabilisiert.
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Glaskrüge statt Keferloher
Und wer hat damals für ausreichend saubere Krügerl gesorgt, als es noch keine Spülmaschine gab? Bis 1976 wurden die Keferloher noch mühsam von Hand gewaschen. Die Krugwäscherinnern hatten dafür nur eine primitive Wasserleitung zur Verfügung. Der erste Einsatz eines Waschvollautomaten faszinierte 1976 das Oktoberfest – aber auch die Keferloher der ersten Wiesn-Jahrzehnte wurden abgelöst. Inzwischen gehören Glaskrüge zum Wiesn-Standard.
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Und wie ist man damals aufs Volksfest gekommen? Die U-Bahn, die fast direkt ins Bierzelt führt, gibt es erst seit 1984. Die U-Bahnstation Theresienwiese spuckt seitdem zur Wiesn Millionen von Besucher direkt auf den Festplatz aus. Davor kamen die Besucher zu Fuß von der S-Bahnstation an der Hackerbrücke. Es war damals also nicht alles besser.
Jeden Tag lüften die Experten von Universum Oktoberfest für uns ein Wiesn-Geheimnis. Infos zu den Wiesnführungen unter Tel.: 089-23 23 900
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