Oktoberfest-Bilanz: 6,3 Millionen Besucher trinken 7,3 Millionen Maß
München - Der Münchner schätzt die Superlative nicht, außer, dass er in der schönsten Stadt der Welt mit dem weltbesten Fußballverein lebt. "Es war eine schöne Wiesn", bilanziert deshalb Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU), denn "wir wollen keine Rekordwiesn."
6,3 Millionen Menschen kamen heuer, genauso viele wie 2018. Auf der Oidn Wiesn waren mit 550.000 Besuchern 50.000 Oide-Fans mehr, aber: "Die Oide Wiesn ist für uns kein Thema", sagt Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins. "Wäre es überall so wie auf der Oidn, bräuchte es die Polizei auf dem Oktoberfest nicht."
Laut Baumgärtner war’s "eine regelrechte Kindwiesn", die Kinderfahrgeschäfte brummten, Wiesnführungen für Schulklassen und Kita-Gruppen waren restlos ausgebucht. Es kamen aber auch viele ältere Wiesnbesucher zur Mittagswiesn, wo die kleinen Wienszelte Angebote für die Generation 60plus hatten.
Oktoberfest: Weniger Bier, mehr Essen
Indizien, welche die Familien-Wiesn-These stützen, sind der gesunkene Bierumsatz von 7,3 Millionen Maß (2018: 7,5 Millionen) und ein leichtes Plus in der Küche.
Kuriosa gibt’s freilich auch heuer: Alle Jahre wieder hat einer sein Gebiss verloren, auch meldet das Fundbüro die Abgabe des originalverpackten Buches "Dalí – das malerische Werk". Insgesamt lagern im Keller vom Servicezentrum 3.778 Fundstücke, darunter 660 Geldbörsen und 155 Brillen.
Nicht weniger kurios: Der offizielle Oktoberfest-Sammlerkrug war schon kurz vor Schluss ausverkauft. Die Geldautomaten auf dem Festgelände verzeichnen Abhebungen aus 55 Ländern, ganz vorne dabei die USA, Großbritannien und Frankreich. Aber auch Gäste von den Niederländischen Antillen und aus Island kamen.
Wiesn 2019: Mehr medizinische Behandlungen
"Die Ambulanz erfreut sich steigender Beliebtheit", heißt es beim Sanitätsdienst Aicher. Was aber daran liegen soll, dass am Vormittag Wiesnmitarbeiter zur hausärztlichen Vorsorge oder Nachbehandlung kommen. 6.592 Menschen haben die Ärzte und Sanitäter behandelt, das sind 796 Patienten mehr als im Vorjahr.
Auch wenn mit 600 Alkoholleichen die Intoxikation das häufigste Meldebild bleibt, sind es 117 Patienten weniger als im Vorjahr. 114 Menschen wurden aufgrund lebensbedrohlicher Zustände wie Herzinfarkt oder Schlaganfall behandelt und zur Weiterbehandlung in Kliniken gebracht. Dabei waren die Sanitäter dank der neu eingeführten GPS-Ortung der Fahrzeuge 32 Sekunden schneller als im Vorjahr und in 4 Minuten und 10 Sekunden beim Patienten.
Das immerhin ist ein Superlativ, der gerne verkündet wird.
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