Hofbräu-Zelt: 1200 Hopfenreben als duftende Deko
Im Hofbräu-Zelt von Wirte-Familie Steinberg entsteht die Kulisse fürs Fest. Die AZ ist dabei.
Es grünt so grün – wenn im HB-Zelt die Wiesn naht. Ein Hopfenberg reiht sich an den nächsten. Der helle Holzboden ist übersät mit über 1200 Reben, allesamt sechs bis sieben Meter lang. Mit drei Lastern wurde die grüne Fracht jetzt angeliefert, die für duftende Dekoration im Hofbräu-Zelt sorgt.
„Von vielen werden wir schon Hopfenzelt genannt“, sagt Wiesn-Wirt Günter Steinberg, dessen Bierburg nicht nur die größte auf der Wiesn ist: Das HB-Zelt ist auch das einzige, das über und über mit erntefrischem Hopfen geschmückt ist, statt mit Varianten aus Stoff oder Plastik.
Dafür hat die Wirte-Familie Steinberg seit Jahren bei Hopfenbauer Georg Holmhey ein Feld in Wolnzach für sich reserviert. Hitze und Trockenheit sorgten heuer für keine üppige Ernte, doch die Reben für das HB-Zelt könnten schöner kaum sein: kräftig und mit unzähligen Dolden.
Jetzt gilt es, aus den Hopfenbergen riesige Kränze für den Zelthimmel zu flechten und Gebinde für weitere Zelt-Deko herzustellen. „Das machen wir schon so viele Jahre, dass wir längst ein eingespieltes Team sind“, sagt Holmhey, während er mit Frau, Tochter und Co. einzelne Reben um ein 2,50 Meter großes Kranzgerüst wuchtet.
So gut der Hopfen auch duftet – wir haben mitgemacht und erfahren: Den verwickelten Hopfenmassen Herr zu werden, ist nicht nur für Anfänger über Stunden ziemlich anstrengend. Die rund fünf Kilo schweren langen Reben dürfen nicht reißen und sind eine recht kratzige Angelegenheit.
Insgesamt 40 Riesenkränze werden bis zum Wiesn-Start über den Boxen und am Zelthimmel hängen. Dort baumelt schon seit letzter Woche der berühmte „Engel Aloisius“, auf dem im Feiertrubel alljährlich diverse Unterwäsche landet.
Festwirt Günter Steinberg spaziert um einen duftenden grünen Berg, zupft hier an einem Blatt, dort an einer Dolde und kann sich nicht so recht entscheiden. „Das ist schon ein kleines Ritual“, erzählt Steinberg. „Jedes Jahr suche ich mir ein besonders hübsches Büscherl aus, das dann an den Rückspiegel meines Autos kommt.“ Von einer Wiesn bis zur nächsten bleibt der Hopfen dort hängen: „Erst ist mein alljährlicher Talisman grün, dann eher beige-braun.“
Die Hopfenbauern und ihre Helfer sind inzwischen bei Kranz Nummer 32 angelangt. Acht weitere werden noch folgen sowie grüne Deko für Säulen, Balkon und Musikantenpodium. Ab Samstag wird im HB-Zelt dann fröhlich gefeiert – mit Hopfen im Zelt und im Bier.
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