Extra-Züge und Drohnen: So reagieren MVG und Bahn auf den Wiesn-Ansturm

Wenn Millionen Menschen auf die Theresienwiese strömen, platzt der öffentliche Nahverkehr teils aus allen Nähten. Bahn und MVG setzten daher auf mehr Fahrten, mehr Personal – und einige Neuerungen.
von  AZ/dpa
An der Hackerbrücke steigen viele Wiesnbesucher in die S-Bahn ein und aus. (Archivbild)
An der Hackerbrücke steigen viele Wiesnbesucher in die S-Bahn ein und aus. (Archivbild) © Lukas Barth/dpa

Drohnen, Extra-Züge sowie zusätzliches Personal aus dem In- und Ausland sollen während der Wiesn für einen reibungslosen Ablauf bei Bus und Bahn sorgen.

Oktoberfest und die S-Bahn: Mehr als 500 zusätzliche oder verlängerte Fahrten

"Wir rechnen mit täglich rund 100.000 zusätzlichen Fahrgästen", teilte die S-Bahn München kurz vor dem Beginn des weltweit größten Volksfestes am Samstag mit. Um den Ansturm zu bewältigen, fahren die Bahnen auf allen Linien bis tief in die Nacht im 20-Minuten-Takt.

Das bedeutet mehr als 500 zusätzliche oder verlängerte Fahrten. Auch bei den Regionalzügen, U-Bahnen, Bussen und Straßenbahnen wird aufgestockt. 

Auch die Rolltreppen an der Theresienwiese laufen beim Oktoberfest schneller

"Erfahrungsgemäß nutzt mehr als die Hälfte der Besucher die öffentlichen Verkehrsmittel", erläuterte die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG. Sie lässt ihre U-Bahnen, Busse und Trambahnen während der 16 Wiesn-Tage mit rund 6000 Extra-Fahrten etwa 100.000 Kilometer mehr als üblich fahren.

Auch die Rolltreppen im nahe an der Wiesn gelegenen U-Bahnhof Theresienwiese legen in dieser Zeit mehr Strecke zurück: Sie fahren 0,1 Meter pro Sekunde schneller als sonst.

Zusätzliche Mitarbeiter aus dem In- und Ausland

Ein zentraler Anlaufpunkt für Nutzer der öffentlichen Verkehrsmittel ist der S-Bahnhof Hackerbrücke, wo die S-Bahnen im Minutentakt einfahren werden. "Allein hier sind bis zu 60 von insgesamt 150 zusätzlichen Mitarbeitenden der DB Sicherheit im Einsatz", schilderte die Bahn. 

Die MVG setzt täglich 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zusätzlich ein und wird dabei von externen Fachkräften unterstützt. Sie kommen von anderen Verkehrsunternehmen von Amsterdam bis Wien und sollen nicht nur die Abfertigung beschleunigen, sondern auch das Verbot von Folienballons, Bierkrügen und Glasflaschen durchsetzen.

Premiere beim Oktoberfest 2025: Deutsche Bahn setzt auf Kameradrohne

Erstmalig kommt in diesem Jahr auch eine Kameradrohne zum Einsatz. "Bei unbefugten Personen im Gleis erlauben die Drohnenbilder einen schnellen Überblick, sodass der Zugverkehr nach der notwendigen Sperrung zügiger wieder anrollen kann", erläuterte die Bahn.

Eine weitere Neuerung sind Rettungssanitäter direkt auf den Bahnsteigen der wichtigsten Haltestellen. Sie sollen Fahrgäste bei Bedarf schnellstmöglich versorgen und somit Verspätungen reduzieren.

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