Bist wer, zeigst es: Über das Charivari

München - Mal massiv, mal filigran, man glänzend, mal mit Patina – auf der Wiesn sieht man sie in großer Vielfalt: die Charivaris. Aber warum heißt das „Schariwari“ überhaupt so und was sagt es aus? Das will Julia Klimcuk wissen. Zur Wiesn beantwortet die AZ in Kooperation mit den Experten von Universum Oktoberfest die 16 besten Leserfragen zum Fest. Heute geht’s ums Charivari.
Der Name stammt vom lateinischen „Caribaria“, bedeutet „Durcheinander“ und kam in der napoleonischen Zeit in den deutschen Sprachraum. Charivari-Vorfahre war die Chatelaine (frz. Schlossfrau): kurze Ketten an denen Uhren, kleine Taschen und Schlüssel befestigt wurden. Seit König Ludwig XIV. wurde diese als reichverzierte Uhrenkette berühmt.
Später kamen Jäger und Bauern auf den Geschmack, die Kette als Talisman einzusetzen. Die Ausstaffierung der Kette ist je nach Besitzer unterschiedlich. Haben Jäger beispielsweise Jagdtrophäen angehängt, so konnten es bei Gutsherren Münzen, Medaillen oder Edelsteine sein. Ehrlicherweise muss man zugeben, dass das Charivari prinzipell dem Protzen diente. Man zeigte, wer man war. Wem dann eine Kette nicht reichte, ergänzte sie um eine zweite und dritte.
Der bayerische Mann von Welt trägt seine Charivari vor seinem „Hosentürl“, befestigt an den Hornknöpfen der Lederhose. Das Charivari für die Trachten-Lady ist wesentich filigraner und wird am Bund der Dirndlschürze oder wahlweise am Dirndlmieder getragen.
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