Bioqualität auf der Wiesn: 29,90 Euro für ein Hendl

Auf dem Oktoberfest 2025 spielt Nachhaltigkeit eine immer größere Rolle: Mehr Bio-Gerichte stehen auf den Speisekarten der Festzelte und Standl. Von Bio-Kässpätzle bis zum halben Hendl – die Wiesn setzt zunehmend auf regionale Produkte und nachhaltiges Essen. Doch der Weg zu mehr Bio ist noch nicht abgeschlossen.
Niclas Vaccalluzzo
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Wirt Josef Schmidbauer vom Ammer Festzelt auf der Wiesn gilt als Pionier in Sachen Bioqualität. Sein Angebot hat er schon vor 25 Jahren auf Bio umgestellt.
Wirt Josef Schmidbauer vom Ammer Festzelt auf der Wiesn gilt als Pionier in Sachen Bioqualität. Sein Angebot hat er schon vor 25 Jahren auf Bio umgestellt. © Daniel von Loeper
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Die Wiesn soll nachhaltiger werden, mehr Bio-Gerichte auf den Speisekarten der Festzelte landen. Dieses Ziel wurde schon vergangenes Jahr formuliert. Der gegenwärtige Stand zeigt: Es tut sich was auf dem größten Volksfest der Welt. Neben den großen Festzelten stellen auch immer mehr kleine Standl ihr Angebot um und bieten mehr Bio-Produkte an.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft feiert diesen Trend am Montag mit einer Bio-Schmankerl-Tour. Letztes Jahr seien es 66 Betriebe gewesen, die Produkte in Bio-Qualität verkauft hätten, sagt Benedikt Brandmeier, Leiter des Geschäftsbereichs Tourismus des Referats für Arbeit und Wirtschaft. 2023 seien es noch 55 Betriebe auf der Wiesn gewesen. "Dieses Jahr gehen wir von einer leicht steigenden Tendenz aus", sagt der Tourismus-Chef.

Bioqualität auf der Wiesn: "Wir bauen das Angebot gerne weiter aus"

Auch die großen Zelte bemühen sich, ihr Angebot anzupassen. Einer, der besonders großen Wert auf nachhaltige Speisen und Getränke legt, ist Christian Schottenhamel von der Festhalle Schottenhamel. Der Wirt wartet schon auf die anwesenden Journalisten. Als Kostprobe hat er Kässpätzle in Bio-Qualität vorbereitet.

Auf der Karte in dem Festzelt stehen sie für 22,50 Euro inklusive Gurkensalat. Küchenchef Matthias Esche betont, dass vom Mehl bis zur dekorativen Kresse alles an den Kässpätzle bio und aus regionalen Betrieben stammt.

Ein Großteil der Gerichte in der Festhalle Schottenhamel sind in Bioqualität. Wirt Christian Schottenhamel (l.) und Küchenchef Matthias Esche sprechen aber auch Herausforderungen an.
Ein Großteil der Gerichte in der Festhalle Schottenhamel sind in Bioqualität. Wirt Christian Schottenhamel (l.) und Küchenchef Matthias Esche sprechen aber auch Herausforderungen an. © Daniel von Loeper

Sein Angebot – gerade als großes Festzelt – umzustellen, sei auch eine Herausforderung, sagt Schottenhamel. "Wir bauen das Angebot gerne weiter aus, aber die Lieferanten müssen auch mitziehen", sagt er. Die Produkte müssen lieferfähig sein.

Die Hühner- und Entenbraterei Ammer, feiert heuer ihr 140. Oktoberfest. Ammer-Wirt Josef Schmidbauer gilt als Pionier von Bio-Produkten auf der Wiesn. Schon vor 25 Jahren stellte die Wirte-Familie ihr Angebot auf Bio um.

29.90 Euro für Bio-Hendl auf der Wiesn

Seither gibt es unter anderem die bekannten Hendl und Enten in dem Zelt in Bio-Qualität. Das hat seinen Preis: Ein halbes Bio-Hendl kostet bei Ammers 29,90 Euro. "Der Grund, warum ich auf Bio umgestellt habe, war der Qualitätsanspruch", erklärt Schmidbauer seine frühe Entscheidung.

In der Ochsenbraterei stehen neben einzelnen Zutaten, wie Gemüse, Kartoffeln oder Schweinefleisch für den Schweinebraten, auch der Kaiserschmarrn in Bio-Qualität auf der Speisekarte. Dabei soll es nicht bleiben: Bis 2027 sollen auch die Ochsen und damit die berühmten Ochsenspezialitäten in Bio-Qualität angeboten werden, kündigt Wirtin Antje Haberl an.

Selbst kleinere Standl auf der Wiesn wie "Berti’s Schokoladenfabrik" machen mit: Dort sind Bananen, Äpfel und Schokolade bio.

Wiesn-Kellner Benje serviert bei der Bio-Schmankerl-Tour den Kaiserschmarrn zum Probieren in der Ochsenbraterei.
Wiesn-Kellner Benje serviert bei der Bio-Schmankerl-Tour den Kaiserschmarrn zum Probieren in der Ochsenbraterei. © Daniel von Loeper

Wie gut die Entwicklung in Sachen Bio wirklich ist, ordnet Verena Schlegel für die AZ ein. Sie leitet das Projekt Ernährungswende beim Münchner Ernährungsrat. "Gerade bei vegetarischen Gerichten hat sich viel getan, die Vielfalt ist größer geworden." Natürlich wünsche man sich aber immer noch mehr.

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