ÖDP mit neuem Vorschlag für Hochhaus-Entscheid: Fünf statt nur eine Frage

Weil viele Parteien im Stadtrat einen Bürgerentscheid wollen, sich aber nicht einig werden, macht die ÖDP nun einen Kompromissvorschlag.
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Die zusammengerückte Münchner Skyline: Im Vordergrund das Backstein-Hochhaus an der Blumenstraße, das kurz nach dem Bau als "obszön" kritisiert worden war. (Archivbild)
Die zusammengerückte Münchner Skyline: Im Vordergrund das Backstein-Hochhaus an der Blumenstraße, das kurz nach dem Bau als "obszön" kritisiert worden war. (Archivbild) © imago/Heinz Gebhardt

München - Die Grünen, die CSU, die Linke und die ÖDP hätten eigentlich gerne die Münchner zu den Hochhäusern abstimmen lassen. Sie wurden sich aber überhaupt nicht einig, wie die konkrete Frage lauten sollte, über die die Bürger befinden dürfen. Also gibt es keinen Hochhausentscheid der Bürger, ganz zur Freude von SPD und FDP. Oder etwa doch?

Hochhaus-Entscheid: ÖDP macht Kompromissvorschlag

Die ÖDP macht nämlich noch einen – wie sie selbst sagt – letzten Anlauf und will bei der Stadtrats-Vollversammlung am Mittwoch (26.10.) einen neuen Vorschlag einbringen: Nicht eine, sondern ganze fünf Fragen sollen den Bürgern zur Abstimmung vorgelegt werden. Und falls sich die Antworten auf diese fünf Fragen irgendwie widersprechen sollten, soll noch eine Stichfrage angehängt werden. 

Diese fünf Ja/Nein-Fragen schlägt die ÖDP vor:

  • "Sind Sie dafür, dass die Stadt München die Höhe von Gebäuden auf 60 Meter begrenzt, um die Wohnungsnot und das Verkehrschaos in München nicht weiter zu verschärfen, die Münchner Stadtsilhouette nicht dauerhaft zu verschandeln und ein klimaneutrales Bauen zu ermöglichen?"
  • "Sind Sie dafür, dass weitere Hochhäuser in München nur dann gebaut werden, wenn sie stadtbildverträglich sind, sich in die Gesamtstadt und ins Stadtviertel einfügen sowie eine Höhe von 100 Metern nicht überschreiten?"
  • "Eine für die ganze Stadt verbindliche Hochhausgrenze lehne ich ab."
  • "Die Hochhäuser an der Paketposthalle mit einer Höhe von 155 Metern sollen nicht gebaut werden."
  • "Die Hochhäuser an der Paketposthalle mit einer Höhe von 155 Metern sollen gebaut werden."

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Dazu der Fraktionsvorsitzende Tobias Ruff in einer ÖDP-Mitteilung: "Gegen Ungeschicktheit kann man etwas tun, gegen fehlenden Willen nicht so leicht: Wer bei unserem Vorschlag nicht mitgehen kann, möchte eigentlich keinen Ratsentscheid. Das sollten die Fraktionen dann aber auch zugeben."

Ob der Stadtrat sich doch noch zu einem Bürgerentscheid durchringt, wird sich am Mittwoch zeigen.

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  • Bügerdialog am 26.10.2022 10:58 Uhr / Bewertung:

    Ihr glaubt doch nicht im Ernst, daß durch die beiden Hochhaus-Türme bei der Paketposthalle, bezahlbarer Wohnraum entsteht, auch wenn Herr Büschl das am Montag bei der SZ-Veranstaltung: "Braucht München Hochhäuser?" expleziet gesagt hat. Wenn dann die Landschaftsarchitektin bei der Präsentation erklärt hat, daß allein die Pflege der grünen Fassade und Aufzüge monatlich ca. 100.000 EURO kosten wird (Stand Herbst 2021). Und der Investor sagt, die Fläche wird entsiegelt, doch von den knapp 90.000 qm werden immer noch ca. 80.000 qm mit der 3-Etagen tiefen Tiefgarage unterkellert!

  • Der wahre tscharlie am 26.10.2022 16:07 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Bügerdialog

    "....doch von den knapp 90.000 qm werden immer noch ca. 80.000 qm mit der 3-Etagen tiefen Tiefgarage unterkellert!"

    Tiefgarage.....unterkellert......wo soll das Problem sein? Ich kenne genug Tiefgaragen die unterkellert sind, was übrigens Tiefgaragen so an sich haben, dass sie unterkellert sind, sonst wären sie ja keine Tiefgaragen, auf jeden Fall kenn ich genug Tiefgaragen, die oben begrünt und sogar Spielplätze haben.

  • Der wahre tscharlie am 25.10.2022 16:56 Uhr / Bewertung:

    Lauter Sugestiv-Fragen. Besonders die erste, da dort sogar das Wort Verkehrschaos integriert ist. Denn die Frage läßt den Schluß zu, je höher gebaut würde, um so größer die Wohnungsnot und das Verkehrschaos.
    Und dann bitte, was soll "stadtbildverträglich" sein?
    Ok, die letzten beiden Fragen sind eh simpel. Da gibts nur ein ja oder nein.
    Aber das wichtige sind die anderen Fragen. Denn will die ÖDP die Wohnungsnot bekämpfen, oder will sie ein weiter so wie bisher.

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