Kommentar

OB Reiters Verlängerungs-Pläne: Ein sehr riskantes Spiel

AZ-Lokalchef Felix Müller über die SPD, OB Dieter Reiter und die Wahl 2026.
| Felix Müller
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Es gehört zu den schwierigsten Herausforderungen für Politiker, souverän und in Würde aufzuhören. Dieter Reiter ist da auf keinem guten Weg, das muss man in diesen Tagen so deutlich sagen.

Er hätte viel Zeit gehabt, seine Popularität zu nutzen, um in Ruhe Verena Dietl, die das Problem hat, nicht bekannt genug zu sein, aufzubauen. Reiter hätte eine entscheidende Rolle spielen können, dass die Stadt SPD-regiert bleibt. Es einen Generationswechsel gibt. Endlich einmal eine Frau im Rathaus das Sagen hat. Er hätte Verena Dietl schon sehr bald oft den Vortritt, die große Bühne, lassen können. Um dann mit 67 beliebt und anerkannt in den Ruhestand zu gehen.

Reiter könnte noch mit 73 Münchens Oberbürgermeister sein

Reiter hat sich anders entschieden. Aus SPD-Sicht hat es eine gewisse Logik, dass er wieder antreten will. Sie hat sich kleingemacht und ist für den Durchschnitts-Münchner nur noch Dieter-Reiter-Partei. Mit seinem Stil, Debatten aus dem Weg zu gehen, nervt er viele im Rathaus. Visionen für die Stadt? Kaum zu erkennen.

Nun dürfte die Opposition zwar schnell bissiger werden, wie erste Reaktionen zeigen. Andererseits: Mit seiner bodenständig-ruhigen Art ist Reiter nicht nur bei den Münchnern beliebt geworden, er vermeidet auch Skandale und Widerspruch im Rathaus. Seine Wiederwahl wäre bombensicher. Und Reiter könnte noch mit 73 OB sein.

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Geht das Manöver schief, wäre auch Verena Dietl beschädigt

Doch steht das überhaupt zur Debatte? Im Herbst wird ein SPD-Antrag, die Altersgrenze aufzuheben, im Landtag scheitern. Ein neuer Landtag könnte das in eineinhalb Jahren noch ändern. Besonders gut stehen die Chancen nicht.

Die wahrscheinlichste Variante: dass es bei der Altersgrenze bleibt, Reiters seltsames Manöver scheitert. Und die SPD dann mit wenig Restzeit bis zur Wahl und einer Kandidatin Verena Dietl in einen Wahlkampf taumelt, den sie nicht mehr gewinnen kann.

Weil Dietl dann der Ruf anhängt, dass ihre Partei es ihr eigentlich nicht zutraut. Das könnte man in der SPD dann eines Tages auch Dieter Reiter vorwerfen.

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