OB Reiter schließt die Bayernkaserne
Die Stadt will das Flüchtlingslager erst wieder öffnen, wenn dort menschenwürdige Verhältnisse garantiert sind.
München - Wegen der anhaltend desatrösen Zustände in der Bayernkaserne hat Oberbürgermeister Dierter Reiter (SPD) die Erstaufnahmestelle heute eigenmächtig geschlossen. "Wir können da niemanden mehr guten Gewissens reinlassen", sagte Reiter.
Münchens OB geht damit auf Konfrontation mit der Staatsregierung. Eigentlich zuständig für das Flüchtlingslager ist nämlich der Freistaat. "Aber wir greifen jetzt nur ein, weil es die anderen nicht hinbekommen", sagte Reiter.
Die Stadt will auf kommunalen Grundstücken jetzt Zelte aufstellen lassen, damit kein Flüchtling mehr, wie es in den vergangenen Tagen passiert ist, im Freien übernachten muss. Zudem will die Stadt eigenes Personal zur Verfügung stellen, damit die Flüchtlinge wieder registriert werden können.
Er sei "sehr, sehr enttäuscht" von der Staatsregierung, sagte Reiter. "Nichts von dem, was beim Asylgipfel zugesagt worden ist, wurde eingehalten." Deswegen sehe er sich nun gezwungen zu handeln.
Reiter hat am vergangenen Freitag gemeinsam mit Sozialministerin Emilia Müller (CSU) das überfüllte Flüchtlingslager in der ehemaligen Bayernkaserne besichtigt. Das Lager ist seit Wochen vollkommen überfüllt. Trotz mehrerer Krisentreffen zwischen Stadt und Freistaat hat sich dort an der Lage jedoch nichts geändert.
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