Nockherberg: Schuldenberg und Wahlkampf dominieren
Die Schuldenkrise und der anstehende Wahlkampf in Bayern werden das diesjährige Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg dominieren.
München - Das Singspiel steht unter dem Motto „Nockherberg gegen den Schuldenberg“, wie Autor Alfons Biedermann am Montag zwei Tage vor dem Anstich verriet. Kabarettistin Luise Kinseher, die als „Mama Bavaria“ den Politikern, die sie als ihre missratenen Kinder ansieht, die Leviten lesen wird, will sich auf den anstehenden Konflikt zwischen Christian Ude (SPD) und Horst Seehofer (CSU) um das Ministerpräsidentenamt konzentrieren. Sie werde in diesem Jahr pointierter, spitzer und um 15 bis 20 Minuten kürzer reden, sagte Kinseher.
Unter anderem werde sie sich Seehofer wegen seiner derzeit im Wochentakt vorgetragenen neuen Ideen, wie der, Bayern bis 2030 schuldenfrei zu machen, zur Brust nehmen. Auf jeden Fall könne der Ministerpräsident wegen seiner neuen Rolle als Ersatz-Bundespräsident nicht mit Welpenschutz rechnen. Das Singspiel soll sich um ein scheiterndes Benefizkonzert gegen den Schuldenberg drehen. Die Politiker würden sich im Laufe des Stücks immer weiter in Eigeninteressen verstricken, bis sie sich wie Kinder im Sandkasten benähmen, sagte Biedermann.
„Man kann sich auf ein Riesenchaos freuen“, versprach er. Als Höhepunkt gebe es unter anderem einen Gstanzl-Wettkampf zwischen Horst Seehofer und Christian Ude. Die beiden gerieten auf der Bühne aneinander und verabschiedeten sich vom zurückhaltenden Politikerton, sagte er. Insgesamt soll es beim diesjährigen Singspiel nur sieben Hauptfiguren geben. Neben den Doubles von Seehofer und Ude treten auch die von Markus Söder, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Christine Haderthauer auf.
Neu ist der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann, wie Biedermann erklärte. Und Karl Theodor zu Guttenberg werde auf der Bühne gleich mehrere Comeback-Versuche starten. Der Ex-Verteidigungsminister ist in diesem Jahr nicht auf den Nockherberg eingeladen worden. Zugesagt hat dagegen nach Veranstalterangaben beinahe das kompletter bayerische Kabinett sowie die aus Bayern kommenden Bundesminister.