"No shows" in Impfzentren: So ist die Lage in München
München - Am Montag warteten tausende Münchner bei 30 Grad vor dem Impfzentrum in Riem, um sich (endlich) ihre Spritze abzuholen: Seit einigen Tagen werden in Riem wieder Erstimpfungen vergeben.
Doch die Impfkampagne von Bund und Ländern könnte ins Stocken geraten, wenn sich fortsetzt, vor dem etwa der stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD, Kevin Kühnert, oder auch Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) warnen: Menschen, die ihre Impftermine nicht wahrnehmen und so bereits bestellten Impfstoff "blockieren".
Corona-Impfungen: Anzahl der "No-shows" steigt in Deutschland
"Insbesondere die sogenannten 'No-shows', also Leute, die einen Termin haben und dann am Ende nicht erscheinen, da werden die Quoten höher, nach allem was man hört", sagte Kühnert in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv.
Ärzte berichteten vermehrt davon, dass die Impfbereitschaft abnehme, sagte auch Söder am Montag nach dem bayerischen Impfgipfel. Der eine oder andere wolle in den Urlaub fahren, immer wieder würden Termine abgesagt. "Wir spüren bei dem einen oder anderen eine Müdigkeit." Es gelte aber weiterhin: Die Pandemie sei noch nicht vorbei, gerade die Delta-Variante bleibe für Ungeimpfte – und damit besonders für Kinder und Jugendliche – eine große Herausforderung. Es sei auch zu befürchten, dass in den Ferien wegen geschlossener Arztpraxen weniger Menschen eine Impfung erhielten.
Gesundheitsreferat: So viele Münchner erscheinen nicht
Die AZ hat beim Münchner Gesundheitsreferat nachgefragt, wie oft hier Termine nicht wahrgenommen werden. "Im Impfzentrum Riem erscheinen im Schnitt rund 150 Personen am Tag nicht zu ihrem vereinbarten Termin", teilt ein Sprecher des GSR diesbezüglich mit.
Das mag auf den ersten Blick viel erscheinen. "Gemessen an der Anzahl an Impfungen, die im Impfzentrum Riem durchgeführt werden (28.06.21: rund 9.000), ist die Ausfallrate verhältnismäßig gering", so der Sprecher weiter.
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