Nirgendwo ist es teurer: In dieser Kategorie ist München europäischer Spitzenreiter

Wer in München den ÖPNV nutzt, schont zwar die Umwelt, muss aber tief in die Tasche greifen. In einer Kategorie ist München sogar teurer als jede andere Großstadt in Europa.
André Wagner |
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Wer sich in München ein Ticket für eine Einzelfahrt in der Zone M kauft, zahlt 4,10 Euro dafür. Nirgendwo in Europa ist es teurer.
Wer sich in München ein Ticket für eine Einzelfahrt in der Zone M kauft, zahlt 4,10 Euro dafür. Nirgendwo in Europa ist es teurer. © Sven Hoppe (dpa)

Mit U-Bahn, Bus, Tram und S-Bahn hat München einen sehr gut ausgebauten Öffentlichen Nahverkehr. Doch so gut der ÖPNV in der bayerischen Metropole ist, so teuer ist er auch – vor allem wenn es um ein Einzelfahrt-Ticket geht. In dieser Kategorie ist München europäischer Spitzenreiter. In keiner anderen Großstadt in Europa muss man für eine Einzelfahrt in der Innenstadt so viel hinblättern wie in der bayerischen Landeshauptstadt.

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Wohnungsplattform "HousingAnywhere", für die in den 54 größten Städten Europas die günstigsten Einzeltickets im Innenstadt-Bereich und die Normaltarife bei den Monats-Abos für den entsprechenden Bereich verglichen wurden.

Einzelfahrt in München kostet 4,10 Euro – so teuer wie nirgendwo in Europa

Und das Ergebnis dürfte den Münchnern und auch den Touristen wenig schmecken. Für eine Einzelfahrkarte in der Zone M mit Bus, U-Bahn oder Tram sind 4,10 Euro fällig – teurer ist es in keiner anderen europäischen Stadt.

Auf Platz 2 folgt Stockholm. In der schwedischen Hauptstadt müssen für eine Einzelfahrkarte 3,94 Euro hingeblättert werden. Auf Platz 3 findet man die nächste deutsche Großstadt – in Hamburg kostet das Ticket für eine Einzelfahrt 3,90 Euro.

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Generell ist der ÖPNV in Deutschland ein teures Pflaster. Von den zehn teuersten Städten sind neun in Deutschland zu finden. Die zweitteuerste nicht deutsche Stadt nach Stockholm ist die englische Hauptstadt London. Mit einem Ticketpreis von 3,45 Euro findet sich die Themse-Metropole auf Platz 12 im Ranking. 

Monatsabos in deutschen Großstädten teurer als das Deutschlandticket

Deutlich teurer ist London dann, wenn es um den Preis für ein Monatsabo geht. Hier muss der ÖPNV-Nutzer stolze 204,32 Euro berappen, womit die britische Metropole mit weitem Abstand den teuersten Preis aufweist. Auf Platz zwei findet sich in dieser Preiskategorie die Stadt Frankfurt am Main, wo das Monatsabo 110,30 Euro kostet. Im Vergleich dazu ist München mit einem Abopreis von 68,40 Euro durchaus günstig. Im europaweiten Vergleich liegt die bayerische Metropole beim Preis für ein Monatsabo in der Innenstadt auf dem 17. Platz.

Stadt  Name des ÖPNV-Anbieters Preis Ticket Einzelfahrt in Euro Preis Monatsabo in Euro
München MVV 4,10 68,40
Stockholm (Schweden) SL 3,94 97,97
Hamburg HHV 3,90 78,00
Berlin BVG 3,80 106,50
Frankfurt am Main VGF/Traffiq/RMV 3,80 110,30
Köln KVB 3,70 102,10
Düsseldorf Rheinbahn AG 3,60 58,00
Dortmund DSW21 3,60 58,00
Essen Ruhrbahn 3,60 58,00
Hannover ÜSTRA 3,60 69,40
Leipzig LVB 3,50 104,90
London (England) Transport for London 3,45 204,32
Göteborg (Schweden) Västtraffik 3,40 79,09
Dresden DVB 3,40 86,90
Stuttgart VVS/SSB 3,30 88,10

Etwas erstaunlich, in allen 13 untersuchten Städten kostet ein Monatsabo entweder 58 Euro oder sogar noch mehr. Für 58 Euro gibt es allerdings auch schon das Deutschlandticket, mit dem man den Nahverkehr in ganz Deutschland nutzen kann.

Zuletzt wurden beim Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) am 1. Januar 2025 die Preise erhöht – um satte 4,9 Prozent, was deutlich über der Inflationsrate von 2024 in Höhe von 2,2 Prozent lag. 

"Es ist verständlicherweise immer ärgerlich, wenn Preise steigen, auf der anderen Seite haben wir aber massive Lohnkostensteigerungen gehabt und müssen noch Kostensteigerungen im Materialbereich aufholen", erklärte damals  Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH.

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  • SoSchautsAus vor einer Stunde / Bewertung:

    An 33 Tagen im Jahr 2024 war die Stammstrecke gesperrt, wo ist das bitte eine Spitzenleistung? Das einzige was Spitze ist, der Preis, jedes Jahr mit Garantie teurer und noch unzuverlässiger als vorher. Bin nur froh dass ich nicht auf die S-Bahn angewiesen bin, ein Armutszeugnis für jeden ÖPNV.

  • Sternschnuppe vor 13 Stunden / Bewertung:

    Teuer, in der Regel braucht man die doppelte bis 6fache Zeit wie mit dem Auto bzw. an manche Stellen kommt man nicht ohne viel Fußweg. Oft nervig laute oder stinkende Leute. Ne, echte Verkehrswende eben.

  • kartoffelsalat vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Sternschnuppe

    Innerstädtisch sicher nicht.
    Mit dem Auto ist man lieber selbst laut, gefährlich, stinkend und platzraubend. Toll, toll, toll!

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