Neue Moosacher Unterführung: "Hundert Jahre sollte sie mindestens halten"

Die Dachauer Straße bekommt eine neue Brücke. Schon am Montag fährt die Bahn wieder drüber. Für Autofahrer bleibt sie noch lange gesperrt.
Hüseyin Ince
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26 Meter gleitet die Brücke auf Teflonschienen, bis sie an der richtigen Stelle verschraubt, verschweißt und einbetoniert wird.
26 Meter gleitet die Brücke auf Teflonschienen, bis sie an der richtigen Stelle verschraubt, verschweißt und einbetoniert wird. © Martha Schlüter

München - Sie ist 1500 Tonnen schwer und kann nur mit Teflonauflagen, Stahlseilzügen und viel Schmieröl bewegt werden. 200 Mitarbeiter sind derzeit 24 Stunden durchgehend beschäftigt, um die neue Brücke der Bahn auf Höhe der Dachauer Straße 476 millimeterweise in die klaffende Lücke von Moosach hineingleiten zu lassen. Die Straße ist hier bereits seit Februar gesperrt. 120 Jahre alt war das vorherige Bauwerk, das noch bis Dienstag in Betrieb gewesen ist. "Um 14 Uhr fuhr der letzte Zug über die alte Brücke von Moosach", erzählt Projektleiter Mark Wüller von der Bahn. Und die meisten Anwohner sind froh darüber.

Die Fahrbahn wird tiefer gelegt, um Unfälle zu vermeiden

Wüller ist seit zehn Jahren mit dem Projekt betraut. Und so lange ist auch in etwa der letzte große Unfall her, den Moosach hier erlebte. Regelmäßig blieben Laster unter der Brücke stecken, die zu hoch waren. Und das soll sich nun mit dem neuen Bauwerk ändern. Mehr als 70 kleinere und größere Unfälle zählte man hier in den letzten 120 Jahren. 3,50 Meter war die alte Unterführung hoch. Die neue wird etwa einen Meter höher sein. Dafür wird die Fahrbahn einen Meter tiefer gelegt, um künftig vor allem Lkw-Unfälle zu vermeiden. Auch die Fahrrad- und Gehwege waren viel zu schmal. Die Moosacher sind froh um ihre neue Bahn-Unterführung an dem Verkehrsknoten, weil auf beiden Seiten der Durchgang für Radler und Fußgänger jeweils komfortable fünf Meter betragen wird. Die mittige Fahrbahn wird auch breiter: 12,50 Meter.

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"Hundert Jahre wird die neue Brücke mindestens halten", sagt Projektleiter Wüller. Alle vier Jahre muss pflichtmäßig eine Sichtung stattfinden. Schon Montagmorgen soll wieder der erste Zug über die Brücke von Moosach fahren. Autofahrer, Radler und Fußgänger müssen sich noch etwas länger gedulden. Für Autofahrer wird die Unterführung erst ab frühestens 2026 wieder freigegeben. Denn das Grundwasser steht an der Stelle schon an. Daher muss eine Grundwasserwanne installiert werden, die schwerer ist als die Brücke. 

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3 Kommentare
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  • Der wahre tscharlie am 08.09.2024 19:49 Uhr / Bewertung:

    Ich merk schon, wieder die Bauwerk-Spezialisten am Start, die sich mit Vorschriften und DIN-Normen total auskennen. :-)

  • Allacher am 07.09.2024 20:45 Uhr / Bewertung:

    100 Jahre halten? Der Witz des Tages. "Made in Germany"= Qualität, ist Vergangenheit.

  • Melone24 am 07.09.2024 17:43 Uhr / Bewertung:

    Bei modernen Bauwerken kann man froh sein, wenn sie 40 Jahre halten. Früher war das anders. Aber heute, mit den modernen Techniken und den hervorragend ausgebildeten Bauingeniören und Architekten, sind die früheren Haltbarkeiten nicht mehr erreichbar.

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