Nach Wiesnbesuch: Betrunkene Frau von Taxifahrer missbraucht

Eine 32-jährige Angestellte aus Augsburg lässt sich am späten Sonntagabend nach der Wiesn nach Pasing chauffieren. Weil sie nicht in bar, sondern nur elektronisch bezahlen kann, wird der Taxler während der Fahrt mehrmals zudringlich.
Ralph Hub
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Ein Taxi wartet nachts in München in der Nähe der Theresienwiese auf Fahrgäste. Symbolbild
Ein Taxi wartet nachts in München in der Nähe der Theresienwiese auf Fahrgäste. Symbolbild © imago images/Plusphoto

München - Eine 32 Jahre alte Angestellte aus Augsburg wollte am späten Sonntagabend nach einem Wiesnbesuch zu einer Freundin in Pasing. Sie winkte kurz nach Mitternacht an der Donnersberger Brücke vom Straßenrand aus ein vorbeifahrendes Taxi heran. Die Frau war erheblich angetrunken, was der Fahrer skrupellos ausnützte.

Ein Fahrgast mit Namen Patrick gilt als wichtiger Zeuge

Als die Frau auf dem Rücksitz des Taxis Platz nahm, saß auf dem Beifahrersitz ein Mann. Der wollte zur Wiesn. Während der Fahrt bekam die 32-Jährige mit, dass der Fremde offenbar Patrick heißt. "Dieser Mann ist für uns ein sehr, sehr wichtiger Zeuge", sagt Polizeisprecher Michael Marienwald. Der Fahrgast wird gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen.

Als der Mann namens Patrick ausgestiegen war, wechselte die Augsburgerin auf den Beifahrersitz. Der Taxler gab Gas und fuhr in Richtung Pasing weiter. Die Pharmazeutisch-Technische-Angestellte wollte dort zu einer Freundin, die in der Josef-Retzer-Straße wohnt.

Statt auf Bargeld hat es der unbekannte Fahrer auf Sex abgesehen

Während der Fahrt erzählte die 32-Jährige dem Taxler, dass sie kein Bargeld dabei habe, aber mit EC-Karte oder ihrem Handy bezahlen könne.

Der bisher nicht identifizierte Fahrer gab sich gelassen. Er deutet an, so Polizeisprecher Marienwald, dass man sich auch ohne Barzahlung einigen könne. Was damit gemeint war, sollte die 32-Jährige sehr schnell merken.

Dreimal stoppt der Taxler und nötigt die Frau neben sich sexuell

Während der Fahrt nach Pasing wurde der Taxler mehrmals zudringlich. Er stoppte den Wagen und versuchte die Frau zu küssen, so der Polizeisprecher. Das Opfer berichtete den Ermittlern vom Kommissariat K15 (Sexualdelikte) später von "intensiven Zungenküssen". Zudem habe ihr der fremde Mann an die Brüste gefasst. Dreimal soll der Taxler, nach Angaben der 32-Jährigen, sie während der Fahrt immer wieder begrapscht und auch sexuell genötigt haben.

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Erst in Pasing gelingt dem Opfer die Flucht aus dem Taxi

In der Josef-Retzer-Straße stoppte das Taxi. Das dürfte nach Polizeiangaben gegen 1 Uhr nachts gewesen sein. Die 32-Jährige konnte die Beifahrertür aufstoßen und sich aus dem Fahrzeug flüchten. Der Fahrer verschwand. Die Augsburgerin lief zur Wohnung ihrer Freundin und klingelte. Der erzählte die 32-Jährige, was ihr passiert war. Die Freundin verständigte daraufhin sofort den Polizeinotruf.

Weder Taxi noch Fahrer sind bisher identifiziert

Die Einsatzzentrale im Präsidium startete daraufhin sofort eine Fahndung nach dem fraglichen Taxi. Doch weder das Auto noch der Fahrer konnten bisher von der Polizei identifiziert werden.

Die Ermittler von K15 versuchen derzeit, die möglichen Fahrtrouten des Taxis herauszufinden. Dabei könnte der Wagen auch von Sicherheits- oder Verkehrskameras erfasst worden sein. Zwischen Mitternacht und 1 Uhr morgens dürften die Zahl der Taxis in dem Gebiet überschaubar seien. "Die Ermittlungen dazu laufen noch", sagte Polizeisprecher Michael Marienwald am Donnerstag.

Sämtliche Münchner Taxiunternehmen sind inzwischen kontaktiert

Die Augsburgerin war laut einem Alkoholtest mit 1.5 Promille erheblich angetrunken. Sie kann sich daher nur an wenige Details der Fahrt erinnern. Weder weiß sie, von welcher Marke das Auto war, noch kann sie sich an die Registriernummer, mit der alle Taxis ausgestattet sind, erinnern.

Die Fahnder haben inzwischen Kontakt zur Taxizentrale und den in München fahrenden Taxiunternehmen aufgenommen. Was die Ermittlungen erschwert: Die Augsburgerin hatte das Taxi nicht per Telefon angefordert, sondern am Straßenrand gestoppt. Daher liegen in der Taxizentrale keine Informationen über die fragliche Fahrt vor.


Personen, die Hinweise geben können, insbesondere der Fahrgast "Patrick", werden gebeten, sich mit dem Präsidium München, dem K15, Tel. 089 2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

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20 Kommentare
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  • Witwe Bolte am 11.10.2024 19:18 Uhr / Bewertung:

    Vor jeder Taxifahrt mit männl.Fahrern sollten allein mitfahrende Frauen das Nummernschild fotografieren. Vor allem nachts.
    Und während der Fahrt den Handy-Lautsprecher eingeschaltet lassen. Sicher ist sicher.

  • Dicker Hals am 11.10.2024 14:48 Uhr / Bewertung:

    Zusammengefasst weiß das Opfer GAR NICHTS um den Taxi-Übeltäter letztlich zu überführen ....?

  • gubr am 11.10.2024 14:48 Uhr / Bewertung:

    Wie schnell wieder alle vorverurteilen. Nichts gelernt aus Rammstein und Ofarim? Es ist durchaus auch möglich, dass die Frau die Geschichte selbst erfunden hat, z.B weil der Taxler sie nicht weiter fahren wollte als sie Geld hatte oder was auch immer.
    Eine Beschuldigung ist erstmal noch keine Schuld. Die Unschuldsvermutung gibt es immer noch. Natürlich, wenn der Taxler sich so verhalten hat, dann muss er hart bestraft werden. Da bin ich voll und ganz dafür. Aber es kann doch nicht sein, dass wenn eine Frau irgendwas behauptet, die Schuld beim Mann schon bei der Gesellschaft quasi feststeht. Gleiches gilt auch bei andern Straftaten wie Antisemitismus.

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