Nach Verbotszone um Hellabrunn: ÖDP will Böllerverbote auch auf andere Bereiche ausweiten
Wie bereits im vergangenen Jahr gilt auf und rund um den Marienplatz zwischen dem 31. Dezember 2025 um 21 Uhr bis zum 1. Januar 2026 um 2 Uhr ein striktes Feuerwerksverbot. Betroffen sind alle Arten und Kategorien von Pyrotechnik außer zum Beispiel Wunderkerzen oder Knallerbsen (Kategorie F1).
Die Zone verläuft bis einschließlich Marienplatz 15, Viktualienmarkt Hausnummer 2 und Rindermarkt 5. Auch die Rosenstraße bis zur Ecke Fürstenfelder Straße und Rindermarkt sowie die Kaufingerstraße und Neuhauser Straße bis einschließlich Stachus und der Gehweg der Sonnenstraße gehören dazu.
Neue Regel an Silvester: Böllerverbot wird ausgeweitet und ÖDP fordert noch weitere Maßnahmen
Hinzu kommen die Weinstraße bis zur Ecke Maffeistraße und Schrammerstraße und die Dienerstraße bis zur Ecke Hofgraben und Schrammerstraße.
Auch innerhalb der Umweltzone des Mittleren Rings gilt ein Böllerverbot. Dieses schließt Pyrotechnik der Kategorie F2 mit ausschließlicher Knallwirkung (beispielsweise Silvesterknaller oder Böller) ein. Es gilt jeweils ganztägig am 31. Dezember 2025 und 1. Januar 2026. Erlaubt sind hingegen Feuerwerke wie Raketen, Batterien und Fontänen.
Neu hinzugekommen ist der Bereich um den Tierpark. Hier gilt, wie auch an allen anderen Tagen, ein ganztägiges Abbrennverbot von Feuerwerkskörpern der Kategorie F2. Kurz hinter dem Flauchersteg beginnt der Bereich und zieht sich bis hinter die Marienklausenbrücke. Im Westen wird er vom Isarkanal begrenzt, im Osten verläuft die Linie entlang der Wohnbebauung bis zur Lindenstraße.
Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hätte auch gerne ein Böllerverbot um das Tierheim eingeführt, sagt er. Dafür würden ihm aber die gesetzlichen Möglichkeiten fehlen. "Ich hoffe, dass wenigstens das Verbot um den Tierpark dazu führt, dass die Tiere dort an Silvester nicht so sehr in Stress geraten wie in der Vergangenheit."
Der Direktor von Hellabrunn freut sich über die Entscheidung der Stadt: "Mit der nun festgelegten Feuerwerksverbotszone kann unseren (...) tierischen Bewohnern ein erheblicher Teil unnötigen Stresses und nächtlicher Unruhe erspart werden."
Polizei soll für die Einhaltung der Regeln sorgen
Über alle Verbotszonen wird an den U-Bahnhöfen informiert. Ob die geltenden Regeln auch eingehalten werden, soll von der Polizei kontrolliert werden. Wer sich nicht an die Vorgaben hält, dem drohen Bußgelder von bis zu 50.000 Euro. Etwa bei einem "nicht zertifizierten Knaller", heißt es im Bußgeldkatalog Bayern.
Neben den offiziellen Verboten bittet die Bayerische Schlösserverwaltung zudem darum, wegen Brandgefahr vom Böllern im Englischen Garten abzusehen. Residenz sowie der Nymphenburger Schlosspark würden an Silvester außerdem geschlossen und auch Sicherheitspersonal sei im Einsatz.
Wer nun fürchtet, um null Uhr auf einen schwarzen Nachthimmel zu blicken, den will Edwin Grodeke, Leiter des KVRs und Werkleiter der Märkte München, beruhigen: "Am Münchner Himmel wird es dennoch ausreichend Anlass zum Staunen geben."
ÖDP argumentiert mit Gefahren für Gesundheit und Umwelt
Die ÖDP richtet ihren Blick derweil bereits auf Silvester 2026/2027 und fordert weitere Maßnahmen. So soll das Böllerverbot auch auf dicht besiedelte Gebiete außerhalb des Mittleren Rings ausgeweitet werden. Als "dicht besiedelt" gelten demnach Bereiche mit mehr als dreigeschossiger Bebauung.
Die Partei beruft sich auf die Verletzungsgefahr, die von den Knallkörpern ausgeht. Zudem würden "Feuerwerkskörper zahlreiche gesundheits- und umweltschädliche Stoffe" freisetzen, „die eingeatmet werden oder auf Böden und Pflanzen absinken“.
Außerdem begründet die ÖDP ihre Forderung mit der psychischen Belastung für Menschen mit Kriegserfahrung. Und auch der Schutz von Haus- und Wildtieren sei ein Argument. Die Partei schreibt: "Die Ausweitung des Böllerverbots (...) ist daher ein angemessener, verhältnismäßiger und verantwortungsvoller Schritt zum Schutz von Mensch, Tier und Umwelt."
Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten. Heuer müssen sich die Münchnerinnen und Münchner jedenfalls nur auf eine Neuerung einstellen.

