Nach Schiri-Attacke: Polizei beobachtet FC Iliria
Nach den Attacken auf einen Schiedsrichter in Rosenheim spielt der Klub FC Iliria nun unter Aufsicht. Kripo und Verband werden aktiv
München - Die Sorge um Thomas K., den übel zusammengeschlagenen Fußball-Schiedsrichter, dauert an. Der Referee vom TV Feldkirchen-Westerham war bei einem A-Klassenspiel in Rosenheim in der Nachspielzeit von Spielern des FC Iliria attackiert worden. Der Mann erlitt schwere Kopfverletzungen und wurde in München in einer Augenklinik operiert. Laut Polizei wird er bleibende Schäden davontragen.
Auch Talip S., der Trainer des Iliria-Gegners ESV Rosenheim, der schlichten wollte, wurde niedergeschlagen und erlitt Bauchverletzungen. Die Rosenheimer Kriminalpolizei ermittelt.
Das Kreissportgericht Inn/Salzach hat zwei Spieler mit sofortiger Wirkung per einstweiliger Verfügung vorläufig gesperrt und kündigte an, den Fall schnellstmöglich lückenlos aufzuarbeiten. Der Schiedsrichter erhalte vom Bayerischen Fußball-Verband Rechtsschutz und „jegliche notwendige Unterstützung“, wie es in einer Mitteilung heißt. „Der Bayerische Fußball-Verband verfolgt bei gewalttätigen Vorfällen eine klare Null-Toleranz-Politik“, sagte der Bezirksvorsitzende Horst Winkler: „Was nach dem Spiel in Rosenheim passiert ist, ist völlig inakzeptabel.“ Winkler kündigte sportrechtliche Konsequenzen an. Darüber hinaus soll es natürlich auch strafrechtliche geben.
Seit der Fall bekannt geworden ist, sieht sich der FC Iliria, bei dem überwiegend Albaner spielen, heftiger Kritik ausgesetzt. Auf der Facebook-Seite des Klubs tauchen auch ausländerfeindliche und rechtsradikale Kommentare auf, die ihrerseits die Polizei beschäftigen könnten.
Am Sonntag waren die Beamten wegen des FC Iliria übrigens wieder im Einsatz: Beim Punktspiel gegen den SV-DJK Kolbermoor II wollte „die Polizei mit mindestens zwei Beamten vor Ort sein", bestätigte das Polizeipräsidium Oberbayern. Es handele sich um eine vorbeugende Maßnahme, die Sicherheitslage mache diesen Schritt nötig.