Nach Raubüberfall: Polizei kommt Münchner Dealer auf die Schlicheler
München - Das nennt man dann wohl Künstlerpech. Ein Raubüberfall am Timmendorfer Strand (Schleswig-Holstein) brachte auch Pavel Z. (40, Name geändert) ins Visier der Ermittler. Sie vermuteten, der 40-jährige Serbe könnte ein Komplize der Räuber sein. Das ließ sich aber nicht beweisen. Nicht einmal, nachdem die Ermittler die Wohnung des Arbeiters in der Lindwurmstraße durchsuchten.
Dafür fanden die Beamten etwas anderes. Knappe drei Kilo Kokain sowie Haschisch und fast 10 000 Euro Bargeld. Drogengeld? Ein Jahr später sitzt Pavel Z. nun auf der Anklagebank. Nicht wegen Raubes, dafür aber wegen Handeltreibens mit Rauschgift sowie Urkundenfälschung und Verstößen gegen das Aufenthaltsgesetz.
Auch 23-jährige Freundin angeklagt
Der 40-Jährige war seit 2014 mit falschen slowenischen Papieren unterwegs. Ebenfalls angeklagt ist eine 23-jährige Freundin des mutmaßlichen Dealers. Sie hatte sich vor der Durchsuchung fast täglich in der Wohnung in der Lindwurmstraße aufgehalten.
Auch die Serbin soll gegen das Aufenthaltsgesetz verstoßen haben. Ohne Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung lebt sie seit zwei Jahren in Deutschland. Das gibt seine Mandantin auch zu, erklärt Anwalt Nico Werning. Was sie bestreitet, ist, dass sie von den Drogen in der Wohnung gewusst habe.
Auch Pavel Z. sagt, dass er kein Dealer sei. Er habe das Kokain lediglich aufbewahrt. Für wen will er nicht sagen. Das Bargeld sei Erspartes. Die beiden Räuber wurden übrigens ebenfalls gefasst. Sie sollen in der Schweiz verhaftet worden sein. Bilder von dem Raub waren in "Aktenzeichen XY" gezeigt worden. Daraufhin kam der entscheidende Hinweis. Der Prozess wird fortgesetzt.
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