Nach Ärger über Münchner Christkindltram: OB Reiter spricht Machtwort – was sich nun ändert

Nur Online-Reservierung für die beliebte Christkindltram? Nach dem AZ-Bericht über verärgerte Senioren kann man Tickets nun auch vor Ort kaufen – allerdings nur wenige. Und telefonisch geht noch immer nichts.
Irene Kleber |
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Die Christkindltram  dreht noch bis zum vierten  Adventssonntag, 21. Dezember, ihre Runden ab der Tramwendeschleife am Sendlinger Tor. Sie fährt freitags, samstags und sonntags alle 45 Minuten.
Die Christkindltram dreht noch bis zum vierten Adventssonntag, 21. Dezember, ihre Runden ab der Tramwendeschleife am Sendlinger Tor. Sie fährt freitags, samstags und sonntags alle 45 Minuten. © iko

Wer mit der Sonderlinie der Christkindltram eine adventliche Runde durch die Altstadt drehen will, muss bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) zuvor eine der 45 Fahrkarten pro Tour online reservieren. Das ärgert den Chef des Münchner Seniorenbeirats (AZ berichtete). Denn die Vorab-Reservierungspflicht schließe Menschen – vor allem Seniorinnen und Senioren – aus, die mit Onlinebuchungen nicht umgehen können oder wollen.

OB: "Ich habe die MVG gebeten, das zu ändern"

Jetzt reagiert OB Dieter Reiter (SPD): "Ich habe die MVG umgehend gebeten, das zu ändern" lässt er in einer Mitteilung wissen, und: "Ich kann Entwarnung geben: Nach Aussage der MVG ist es möglich, auch Tickets ohne vorherige online Buchung vor Ort zu kaufen."

Es werde "ein Kontingent“ an Tickets zurückgehalten, das man am "jeweils aktuellen Tag ohne Reservierung" am Sendlinger Tor kaufen könne. Dazu kommen, wie die AZ bereits berichtet hat, Fahrkarten, die zwar reserviert, aber dann doch nicht abgeholt werden. Die gehen jeweils 15 Minuten vor Abfahrt am Kassenhäusl in den Verkauf.

Münchens Seniorenbeirats-Chef Reinhard Bauer (75) ärgert sich: "Vor Onlinebuchungen seine Ruhe haben zu wollen, ist ein Menschenrecht." Und fordert eine telefonische Reservierungsmöglichkeit für die beliebte Christkindltram.
Münchens Seniorenbeirats-Chef Reinhard Bauer (75) ärgert sich: "Vor Onlinebuchungen seine Ruhe haben zu wollen, ist ein Menschenrecht." Und fordert eine telefonische Reservierungsmöglichkeit für die beliebte Christkindltram. © Martha Schlüter

Telefonreservierung? Gibt es trotzdem nicht

Der Forderung des Seniorenbeirats, auch eine telefonische Reservierungsmöglichkeit einzurichten, damit man nicht nur auf die wenigen Kontingent- oder Resttickets hoffen muss, kommt die MVG demnach offenbar nicht nach.

Genau das aber fordert nun auch die Fraktion von ÖDP/München-Liste in einem Stadtratsantrag. Zum einen soll es ergänzend zur Onlinereservierung "telefonische sowie persönliche Reservierungsmöglichkeiten an zentralen MVG-Schaltern" geben.

Die festlich dekorierte Christkindltram hat sogar einen Glühwein- und Punsch-Aussschank mit Lebkuchen an Bord.
Die festlich dekorierte Christkindltram hat sogar einen Glühwein- und Punsch-Aussschank mit Lebkuchen an Bord. © iko

Noch mehr Christkindltrams

Obendrein fordert die Fraktion, dass im kommenden Jahr neben der traditionellen Christkindltram auch weitere Trams in der Stadt während der Adventszeit festlich geschmückt werden, um die Münchnerinnen und Münchner in Weihnachtsstimmung zu bringen. Und zwar nach dem Vorbild der Stadt Augsburg "ohne Aufpreis, ohne zusätzliche Buchung und im regulären Linienbetrieb". ÖDP-Fraktionschef Tobias Ruff: "Die MVG muss dringend nachbessern."


INFO: Die festlich geschmückte Christkindltram dreht bis zum vierten Adventssonntag, 21. Dezember, ihre Runden durch die Altstadt. Sie fährt am Wochenende alle 45 Minuten: Die erste Fahrt ist freitags um 15.30 Uhr, samstags und sonntags jeweils um 11 Uhr. Die letzte Fahrt beginnt um 19.15 Uhr. Tickets: Zunächst auf https://www.mvg.de/news/christkindltram.html reservieren, dann am Kiosk in der Wendeschleife am Sendlinger Tor das Ticket bis 15 Minuten vor Abfahrt abholen und bar bezahlen. Wer Glück hat, kann direkt am Kassenhäusl wenige "Kontingent"- oder Restkarten ohne Reservierung bekommen. Erwachsene zahlen 5 Euro, Kinder (6–14 Jahre) 3 Euro. Kinder unter 6 fahren gratis mit.

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  • gubr vor 2 Stunden / Bewertung:

    Man merkt wie bei uns kleine Lobbygruppen die Politik und das Leben diktieren. Hier ist es ein kleiner Rentnerverein, denn nicht alle Rentner sind da vertreten und ähnlich ist es bei den Rad-Fanatikern, die auch für alle Radler sprechen und Sachen durchdrücken, obwohl sie nur ein kleiner Teil davon sind. Ich als regelmäßiger Zweiradradler ohne Motor fühle mich von denen nicht im Geringsten repräsentiert. Die Genderfraktion hat auch das Gendern im öffentlichen Raum durchgesetzt obwohl 75-80% der Leute es ablehnen, die Migration wurde forciert obwohl das fast keiner wollte usw.

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  • Flo91 vor 8 Stunden / Bewertung:

    „Denn die Vorab-Reservierungspflicht schließe Menschen – vor allem Seniorinnen und Senioren – aus, die mit Onlinebuchungen nicht umgehen können oder wollen.“

    Wer nicht will, der hat schon und wer nicht kann, hat Kinder, Freunde oder Nachbarn…

    Wir werfen den Jungen Leuten immer eine etwaige Anspruchshaltung vor, dabei stehen Ältere ihnen in nichts nach.

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  • kartoffelsalat vor 9 Stunden / Bewertung:

    "Jetzt reagiert OB Dieter Reiter (SPD)"

    Es ist so albern absurd wie der Typ jetzt in willkürlichen Aktionismus verfällt. Hätte er 5,5 Jahre im Sinne der Bürger*innen und seines Amtes agiert und Haltung gezeigt, hätte er jetzt nicht so einen Stress. Jetzt hat er panische Angst vor einer Brille.

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