MVV Preise schon wieder rauf
Im Sommer steigen die MVV Preise – OB Christian Ude (SPD) kündigte gegenüber der AZ eine Erhöhung zwischen 3,1 und 3,9 Prozent an. Die Vier-Prozent-Marke will er auf keinen Fall überschreiten.
MÜNCHEN Nach dem Wahltag am 2. März ist wieder Zahltag: Bei den Stadtwerken erlischt Ende Juni die Preisgarantie für Erdgas (der Strompreis ist bis Dezember festgelegt). Und voraussichtlich zum 1. Juli wird der MVV teurer. OB Christian Ude (SPD) kündigte gegenüber der AZ eine Erhöhung zwischen 3,1 und 3,9 Prozent an. Der letzte Preisanstieg beim MVV war zum 1. April 2007 – um durchschnittlich 3,1 Prozent. Damals haben die Gesellschafter (Stadt, Land und Landkreise) vereinbart, dass die Preise bis zum Juli 2008 gelten sollen. Gewöhnlich war immer der 1. April der Wechsel-Termin. Derzeit kalkulieren die Verkehrsbetriebe der Stadtwerke (MVG) ihre Kosten für U-Bahn, Bus und Tram in München. Und die S-Bahn ebenso. Dabei schlagen nach den Lokführerstreiks höhere Löhne zu Buche. Und natürlich die zuletzt stark gestiegenen Energiepreise.
„Ich habe mit der MVG und der Bahn schon über ihren Finanzbedarf gesprochen“, so Ude zur AZ: „Es wird mehr als die 3,1 Prozent vom vorigen Jahr und maximal 3,9 Prozent.“ Die Vier-Prozent-Marke will er auf keinen Fall überschreiten. Frühestens im April werden sich die MVV-Gesellschafter zusammensetzen und die exakten Preise festlegen. Die dürften zum 1. Juli erhöht werden. Dem MVV wäre es lieber, die neuen Preise würden jeweils mit dem Fahrplanwechsel im Dezember verbunden. Ein wesentlicher Preisfaktor sind die MVV-Kunden: Die vorige Erhöhung fiel niedriger aus, als zuerst befürchtet: Weil dem MVV ein Fahrgastrekord ungeahnte Gelder in die Kassen lenkte. 2007 soll wieder ein Rekordjahr geworden sein (genaue Zahlen liegen noch nicht vor): „Wir werden die Ergebnisse der Vorjahre toppen“, erklärte MVV-Chef Alexander Freitag zum Jahreswechsel. Der Verbund peilt die Marke von 600 Millionen Fahrten an. 2006 waren es 590 Millionen. Autofahren ist eben auch nicht mehr billig.
Nach der bislang letzten Statistik aus dem Jahre 2006 verkaufte der MVV 56 000 Fahrkarten, verdiente 553 Millionen Euro. Es fahren: bei der S-Bahn 550 Lokführer 238 S-Bahnen auf einer Streckenlänge von 442 Kilometer. Bei der U-Bahn sind es 520 Wagen und 91 Kilometer. Die S-Bahn kommt nach eigenen Angaben zu 95 Prozent pünktlich an. „Es wäre uns auch lieber, wenn es mehr wäre“, so ein S-Bahnsprecher. Aber nach einer Auflage des Eisenbahnbundesamtes, das die Bremssoftware beanstandet, müssen die S-Bahnen seit dem Herbst langsamer fahren. Willi Bock