Münchner Rentnerin legt etliche Goldbarren vor der Haustür ab

Falsche Polizisten bringen eine Rentnerin aus Bogenhausen um ein Vermögen. Der Schaden: rund eine Viertelmillion Euro. Die Polizei warnt vor den Gaunertricks.
Ralph Hub |
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Die Polizei hat die offensichtlich alkoholisierten Männer über Nacht in Gewahrsam genommen. (Symbolbild)
Friso Gentsch/dpa Die Polizei hat die offensichtlich alkoholisierten Männer über Nacht in Gewahrsam genommen. (Symbolbild)

München - Nur in einem von 100 Fällen sind die Trickbetrüger erfolgreich. Doch wenn "Falsche Polizisten" ein Opfer erst einmal am Haken haben, holen sie aus ihm den letzten Cent heraus. Die gut 80 Jahre alte Münchnerin erhielt am Montag einen Anruf. Die übliche Masche: Sie stehe auf der Liste einer Einbrecherbande. Die Rentnerin schöpfte Verdacht. Der Fremde am Telefon schlug vor, sie solle die Polizei unter 110 anrufen und sich erkundigen.

Dabei unterlief der Bogenhauserin der entscheidende Fehler: Statt aufzulegen, wählte sich noch während des Gesprächs mit dem Betrüger die 110. Dadurch landete sie nicht in der Einsatzzentrale, sondern lediglich bei einem anderen "Falschen Polizisten". Der bestätigte natürlich das Schauermärchen seines Komplizen.

Die Rentnerin war schließlich damit einverstanden, ihr gesamtes Vermögen von der Bank zu holen: Goldbarren im Gesamtwert von rund 250.000 Euro. Die Münchnerin dachte, sie würde damit helfen, den Einbrechern eine Falle zu stellen. Sie sollte die Goldbarren in eine Tasche packen und vor ihre Tür stellen. Sorgen müsse sie sich keine machen, log der "Falsche Polizist". Die Kollegen würden auf der Lauer liegen und die Verbrecher festnehmen, wenn sie auftauchen.

Fahndung der Polizei ohne Erfolg

Gegen 15.30 Uhr kam ein Mann, er nahm die Tasche mit dem Gold und verschwand. Erst als sie nichts mehr von dem Anrufer hörte, kam der Frau der Verdacht, dass sie auf einen Betrüger hereingefallen sein könnte. Sie alarmierte die Polizei, eine Fahndung lief im Bereich der Meistersingerstraße an, doch der Fremde war verschwunden. Er hat braunes, lockiges Haar und eine leicht kräftige Figur. Er wirkte ungepflegt, trug ein weißes T-Shirt und eine rote Jogginghose mit weißen Längsstreifen.

Die Polizei rät, bei verdächtigen Anrufen unbedingt selbst aufzulegen. "Keinesfalls sollte man in der Leitung bleiben", sagt Polizeisprecher Michael Marienwald. Zudem würde die echte Polizei nie darum bitten, dass Bürger mit eigenem Geld oder eigenen Wertsachen helfen, Gaunern eine Falle zu stellen.

Lesen Sie auch: Münchner Raser- und Poserszene im Visier der Polizei

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