Münchner Rathaus-CSU fordert Extra-Wiesn-Tag
Das fordert die Rathaus-CSU: Sie schlägt einen Extra-Wiesn-Tag ohne Reservierungen in den Zelten vor. Die Wirte sollten zum Ausgleich stabile Preise bieten.
München - Die Wiesn soll in die Verlängerung gehen. Das fordert die Rathaus-CSU in einem aktuellen Antrag. „Das Oktoberfest wird dauerhaft um einen zusätzlichen Wiesn-Montag verlängert“, lautet der christsoziale Vorschlag.
Ein „Einheimischen-Tag“ soll es sein, ein „Münchner Montag“. „Spontanbesuche der Münchner auf ihrem eigenen Fest werden häufig zu einem frustrierenden Erlebnis“, heißt es zur Begründung. Das führe dazu, „dass die Einheimischen das Oktoberfest meiden“.
Motto: Eh alles voll. Deshalb sollten für diesen einen Tag vorher keine Reservierungen in den Zelten angenommen werden, findet die CSU. An seinem Geburtstag erklärte Fraktionschef Josef Schmid der AZ gestern, dass er gleichzeitig auf eine Art Gegen-Geschenk von den Wirten hofft.
Sie sollten im Gegenzug für den Extra-Tag eine „Periode der Preisstabilität im Rahmen der Möglichkeiten“ bieten. „Wie schaut’s aus, was kann man da machen?“, will OB-Kandidat Schmid von ihnen wissen. Einen ganz ähnlichen Vorschlag hatte die CSU schon im vorigen Jahr vorgebracht, fand dafür aber keine Mehrheit. Und auch dieses Mal sind die Erfolgsaussichten fraglich.
Denn gerade erst hat Wirtschaftsreferent Dieter Reiter einen anderen Plan vorgelegt – wenn auch mit derselben Zielrichtung. Auch er will mehr Möglichkeiten für Kurzentschlossene schaffen. Darum sollen die Wirte einfach weniger Reservierungen entgegen nehmen dürfen.
148000 zusätzliche freie Plätze will Wiesn-Chef und SPD-OB-Kandidat Reiter so während der gesamten Fest-Zeit schaffen (AZ berichtete). Jetzt steht also Vorschlag gegen Vorschlag. Wiesn-Wahlkampf! Im Wirtschaftsreferat wollte man sich gestern nicht zu der Idee eines Münchner Montags äußern.
Dagegen geht CSU-Fraktionschef Schmid in die Offensive: „Unser Vorschlag ist viel besser.“ Die Münchner hätten etwas davon, genau wie die Wirte. Die hatten sich von Reiters Vorschlag wenig begeistert gezeigt. Wirte-Sprecher Toni Roiderer übte sich gestern aber in vornehmer Zurückhaltung. Sich in dieser Frage einzumischen „wäre ungeschickt und destruktiv“.