Münchner Krankenhaus mit 1000 Betten: Klinik Bogenhausen ist jetzt hochmodern

München - Unter dem lockeren Motto „High Five“ ist Dienstagmittag der neue Gebäudeabschnitt der München Klinik (MüK) Bogenhausen eingeweiht worden. Hintergrund des Mottos ist, dass der Erweiterungsbau des Bogenhauser Klinikums als „fünfter Finger“ oder fünfter Teil des bislang vierteiligen Gebäudes gesehen wird. Der Erweiterungsbau sowie der bisherige Bau sind sechsgeschossig.
Rund 200 geladene Gäste nahmen an der Einweihung teil, darunter Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) und Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD). Beide hielten jeweils eine kurze Rede und sprachen Grußworte. Auch Klinikpersonal und ehemalige Patienten feierten mit. Gerlach hob hervor, dass die Klinik neue Maßstäbe setze. Reiter betonte, dass die hochmodernen München-Kliniken entscheidend seien für die städtische Daseinsvorsorge.
Modernes Lichtsystem verhindert Verwirrung nach der OP
Für den Bau der Erweiterung sind auch großzügige Spenden geflossen. Diese Geldgeber waren natürlich auch eingeladen und anwesend. Der Geldfluss war offenbar entscheidend für die Gestaltung eines hochmodernen Anbaus. Mit der Unterstützung konnten etwa alle Intensiv- und Überwachungsbetten im Neubau mit einem modernen Lichtsystem ausgestattet werden. Dieses spezielle Licht kann laut Klinikum einem häufigen Verwirrungszustand nach Operationen (genannt „Delir“) effektiv vorbeugen und entspricht neuesten Standards.
Die München Klinik Bogenhausen ist als sogenannter Maximalversorger mit rund 1000 Betten auch in Zukunft das größte Krankenhaus der München Kliniken. Die Erweiterung schließt nun im Ostabschnitt nahtlos an das bestehende Gebäude an. Die Investitionssumme für den Neubau betrug rund 170 Millionen Euro.
Insgesamt können Patientinnen und Patienten davon ausgehen, hier in einer leistungsfähigen Hightech-Infrastruktur versorgt zu werden. Auch sogenannte Komfortstationen sind in dem neuen Behandlungsumfeld eingerichtet.

Schnellerer Transport zum OP-Saal durch den Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach
Im eingeweihten fünften Teil befinden sich der hochmoderne Zentral-OP-Saal, erweiterte Intensiv- und Überwachungskapazitäten, Wahlleistungsstationen mit Alpenblick, die zentrale Sterilgut-Aufbereitung und die digitalisierte Pathologie. Im Zuge der Baumaßnahmen hat man den Hubschrauberlandeplatz auf das Dach verlagert. So wird ein noch schnellerer Zugang zu OP und Schockraum möglich sein.
17 hochmoderne OP-Säle befinden sich im Neubau. Besonders spannend: zwei Hybrid-OP-Säle für Gefäß- und Herzchirurgie mit einer neuen Angiografieanlage. Die Neurochirurgie hat hier ab sofort den mobilen Bildgebungsroboter „Loop-X“. Klingt alles ein wenig wie Science-Fiction, ist aber Realität.
Künftig finden im Erweiterungsbau auch sogenannte hybride Operationen statt. Bedeutet: Ein Extra-Bild in Echtzeit während der OP erspart Patienten einen zusätzlichen Eingriff. Auch ein hochmoderner OP-Roboter kommt bei Bedarf zum Einsatz. Er heißt „Da Vinci“ und trägt dazu bei, dass Eingriffe möglichst schonend stattfinden.
Für das Personal ist in den OP-Bereich ein eigener Erholungsbereich integriert, den das Team in Arbeitspausen ohne zeitaufwändiges „Ein- und Ausschleusen“ in den OP-Saal nutzen kann. Die zentrale, sogenannte Sterilgutaufbereitung (AEMP) wird deutlich vergrößert. Im Erweiterungsbau verläuft die Aufbereitung mit neuen Geräten, neuer Software, neuen Prozessen – und vollständig digitalisiert.