Münchner getötet: Lange Haftstrafen für Schläger

Fünf Litauer schlugen vor über zwei Jahren bei ihrem Überfall an der A9 einen Münchner IT-Experten zu Tode. Vor dem Landgericht in Dessau fielen die Urteile.
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Ulf M. starb qualvoll nach den Schlägen im Lieferwagen.
Polizei Ulf M. starb qualvoll nach den Schlägen im Lieferwagen.

Dessau -  Weil sie im Januar 2012 den Münchner IT-Experten Ulf M. zu Tode geprügelt haben, wurden fünf Männer aus Litauen am Dienstag vom Landgericht in Dessau zu hohen Haftstrafen verurteilt. Der Haupttäter muss für zwölf Jahre und zwei Monate ins Gefängnis. Die Gewalttat in einem Wald an der A9 hatte seinerzeit für Entsetzen gesorgt.

Rückblende: Ulf M. wollte im Januar vor zwei Jahren eine Auszeit in Asien nehmen. Der IT-Spezialist verkaufte in München seine Möbel. Die Sachen, von denen er sich nicht trennen wollte, fuhr er mit einem Mercedes Sprinter zu seinen Eltern nach Schleswig-Holstein. Doch dort kam er nie an. Eine Toiletten-Pause auf dem Parkplatz Rosselquelle an der A9 wurde ihm zum Verhängnis.

Denn dort wurde Ulf M. von fünf Männern aus Litauen überfallen. Sie zerrten ihn in den Lieferwagen und schlugen brutal auf ihr Opfer ein. Grund: Die Räuber wollten, dass der 39-Jährige ihnen die Geheimzahl seiner EC-Karte verriet. Dann ließen sie den Gefolterten gefesselt im Wageninneren zurück. Ulf M. muss qualvoll an seinen Verletzungen gestorben sein, so das Ergebnis des Obduktionsberichts damals. Sein Todeskampf könnte mehrere Stunden oder sogar Tage gedauert haben. Erst mehrere Tage nach der Tat entdeckten Spaziergänger durch Zufall die Leiche des Münchners.

Den Schlägern auf die Spur kamen die Ermittler wegen eines zweiten Raubs. Wenige Tage nach ihrer Tat an der A9 überfielen die Litauer ein weiteres Opfer – diesmal auf einem Parkplatz an der A24 in Richtung Hamburg. Auch diesmal schlugen sie einen Autofahrer so lange, bis er ihnen die PIN seiner EC-Karte verriet. Der schwer verletzte Mann konnte sich aber nach dem Überfall zu einem Haus schleppen und die Polizei alarmieren.

Die Polizei wusste nun, dass es sich um EC-Karten-Betrüger handelte. Via Bildern aus Überwachungskameras an Bankautomaten wurden die Täter schließlich in Brandenburg überführt und verhaftet. Sie hatten zu dem Zeitpunkt bereits 4000 Euro vom Konto von Ulf M. abgehoben. Die Richter sprachen jetzt alle Angeklagten für schuldig, unter anderem des erpresserischen Menschenraubes mit Todesfolge. Die Staatsanwaltschaft hatte lebenslange beziehungsweise mehrjährige Haftstrafen gefordert. Am längsten muss der Haupttäter in den Knast: Er bekam etwas mehr als zwölf Jahre.

 

 

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