Ulf M. - Seine Mörder sind gefasst
Der Münchner Ulf M. (39) ist in einem Transporter gestorben – womöglich nach tagelangem Todeskampf. Die Polizei verhaftet nun drei Litauer in Brandenburg
München – Knapp einen Monat, nachdem der Münchner Ulf M. (39) auf dem Weg zu seinen Eltern nach Norddeutschland getötet worden ist, hat die Polizei drei mutmaßliche Täter in Brandenburg gefasst. Die beiden 18 und 20 Jahre alten Brüder und ihr Komplize (24) stammen aus Litauen. Ulf M. ist nicht ihr einziges Opfer. Nachdem sie den Informatiker aus München beraubt und so brutal verprügelt hatten, dass er starb, entführten sie wenig später noch einen zweiten Mann – dieser hatte das Glück zu überleben.
Am zweiten Januar-Wochenende dieses Jahres hatte Ulf M. in München seine Sachen gepackt. Er hatte bei seiner IT-Firma gekündigt, wollte für ein Jahr aussteigen und nach Asien reisen. Ulf M. verkaufte alles, was er nicht mehr brauchte. Die Dinge, an denen er hing – darunter ein Mountainbike – wollte er zu seinen Eltern nach Trittau in Schleswig-Holstein bringen.
Am Mittag des 9. Januar fuhr er mit einem gemieteten Mercedes-Sprinter los. Doch bei seinen Eltern kam er nie an. Auf der 800 Kilometer langen Strecke begegnete er Männern, die ihn ausraubten und zu Tode prügelten.
Erst sechs Tage später, wurde die Leiche von Ulf M. abseits der B 187 in Sachsen-Anhalt gefunden. Er lag inmitten seiner Sachen auf der Ladefläche des Transporters. „Todesursache war eine Fettembolie“, sagte Oberstaatsanwalt Christian Preissner der AZ. Der Todeskampf von Ulf M. hatte mehrere Stunden oder sogar Tage gedauert.
Die Täter hoben nach dem Raub rund 5000 Euro mit M.’s EC-Karte und der Pin-Nummer ab.
Wenige Tage später suchten sie sich ein neues Opfer, das sie auf ähnliche Weise überfielen. Auf einem Parkplatz an der A 24 in Richtung Hamburg fesselten sie einen 38-Jährigen, zerrten ihn ins Auto und entführten ihn. An einem abgelegenen Ort erpressten sie mit Gewalt Bankkarten und die Pin, dann ließen sie ihn zurück. Der 38-Jährige konnte sich zu einem Haus schleppen und die Polizei alarmieren.
Der Kripo gelang es, die Identität der Männer zu ermitteln, vergangene Woche wurden sie in Brandenburg im Landkreis Oder-Spree gefasst. Inzwischen erging gegen alle drei Haftbefehl wegen Raubes mit Todesfolge.