Münchner Dirndl für die Mode-Avantgarde
Das Dirndl im 21. Jahrhundert: Die Kreationen von Angelika Zwerenz sind sexy, schrill und opulent.
MÜNCHEN „Miststück“, „Himmel Herrgott“ oder „Rock me, Baby“ sind nur einige Stücke aus der „Dirndlpunk“-Reihe, mit der die Münchner Designerin Angelika Zwerenz einen neuen Trend setzt. Ausgefallen, avantgardistisch und unkonventionell sind die Schlagworte für ihre Mode – und die soll vor allem junge und Junggebliebene Wiesn-Besucher ansprechen. „Es ist an der Zeit, den Jahrhunderte alten Markt der Trachtenmode aufzumischen und den steifen Dirndllook aufzubrechen. Meine Vision der zeitgemäßen Tracht ist wild, sexy, frech und opulent zugleich“, sagt Zwerenz.
Seit 2007 kombiniert sie Korsagen und Mieder aus Seide oder Leder mit Spitzenröcken, Hot Pants, luftigen Volantröcken oder Lederhosen. Verziert wird mit Schmetterlingen, Vögeln, Federn, Blumen oder glänzenden Steinchen – denn „ein schönes Outfit wird erst mit dem passenden Schmuck perfekt“. Als „Revoluzzerin“ oder „Liberace“ wurde die Designerin schon bezeichnet. Kritikern ihres kreativen Schaffens, in deren Augen die traditionelle Tracht das einzig Wahre ist, entgegnet sie: „Viele Menschen limitieren sich selbst und haben Angst vor Neuem. Bei mir ist es umgekehrt – Neues und Tolles zu schaffen, ist das, was mich jeden Tag auf’s Neue antreibt.“
Bei den Promis kommen ihre Kreationen an: Allegra Curtis, Schauspielerin Judith Hildebrand und Moderatorin Gülcan Kamps setzen auf die poppige Zwerenz-Mode. Ob sich die trendige Tracht auch auf der Wiesn durchsetzt, wird man ab dem 22. September sehen.
Thomas Deterding
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