Münchens Innenstadt-Turm "The Seven": Ursünde der Privatisierung
München - Ein 56-Meter-Turm, der sie alle überragt: "The Seven" ist nach wie vor die wahrscheinlich teuerste Adresse der Stadt, hier an der Müllerstraße 7. Wie viel das Apartment im zwölften Stock von Szenewirt Dietmar Holzapfel wohl heute kosten würde?
Damals, Anfang der 2010er, soll er um die 22.000 Euro je Quadratmeter gezahlt haben – insgesamt fünf Millionen Euro etwa. Für das Penthouse im 14. und 15. Stock sollen 14 bis 20 Millionen Euro fällig gewesen sein. Im unteren Bereich, etwa im vierten Stock, konnte man sich vor etwa zehn Jahren noch für 8.000 Euro je Quadratmeter einkaufen. Und viele stellten das damals als totalen Wahnsinn hin. Münchner Eigentumswohnungen kosteten da im Schnitt etwa 3.000 Euro je Quadratmeter.
Es scheint so, als wäre der Kauf aus heutiger Sicht ein Schnäppchen für Holzapfel gewesen. Seither haben sich die Immobilienpreise der Stadt teils verdreifacht.
Stadtwerke veräußerten das Gebäude meistbietend
Vor der Sanierung gehörte der Heizkraft-Turm den Stadtwerken und versorgte die Innenstadt mit Fernwärme. Das Werk wurde 1955 gebaut und 2001 stillgelegt. München, um genau zu sein, die Stadtwerke, veräußerten es etwa zehn Jahre später meistbietend an "Alpha Invest Projekt" (AIP).
Ein Fehler – wie es heute oft heißt –, ein städtisches Grundstück mitten in der Stadt zu privatisieren. Viele sahen es kommen, dass in dem Turm nur Luxuswohnungen entstehen konnten. Absurd: Eine Kita, die in dem Komplex entstand, ließ sich die Stadt dann fünf Millionen Euro kosten.
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