München startet stadtweite Schrottrad-Aktion
München - Vor allem an S- und U-Bahnstationen und an großen Plätzen in der Stadt werden viele Fahrräder einfach zurückgelassen - die Gründe sind meist klar: Entweder ist das Radl kaputt und es wird nicht mehr gebraucht oder es wurde zuvor gestohlen und jetzt einfach an einem beliebigen Ort abgestellt. Diese Räder blockieren dann vor allem den Platz an den Fahrradständern, die von anderen Radlern dringend benötigt werden.
Deswegen wird jedes Jahr im Herbst die sogenannte "Schrottrad-Aktion" durchgeführt, Veranstalter sind das Baureferat und die Polizei. Die Aktion beginnt am nächsten Montag (19. Oktober) und dauert bis zum 30. Oktober an - Schwerpunkt sind auch diesmal wieder die städtischen Fahrradabstellanlagen.
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Was aber, wenn der Besiter sein Schrott-Rad einige Wochen später wiederhaben möchte? Hierauf ist das Baureferat vorbereitet und legt deshalb größten Wert auf ein rechtlich gesichertes Vorgesehen. So werden nur Räder oder Einzelteile eingesammelt, die eindeutig schrottreif sind und selbst danach werden die Räder noch registriert und in fünf Stützpunkten für drei Monate aufbewahrt. Vermisst man also sein Radl, so kann man es gegen einen Nachweis des Besitzes wieder abholen; nicht abgeholt Räder werden an soziale Einrichtungen aus München weitergegeben, die die Fahrradrteile verwerten. Der Rest kommt auf den Schrottplatz - mit dieser Aktion konnten im letzten Jahr insgesamt 3.000 Schrotträder entfernt und weiterverwertet werden.
Doch mittlerweile beinhaltet die Aktion nicht mehr nur Schrotträder: Auch Räder, die für eine längere Zeit nicht mehr genutzt wurden, werden entfernt, da sie die Abstellplätze auf den öffentlichen Verkehrsflächen blockieren. Beim zunehmenden Radverkehr in München ein großes Problem! Zusammen mit der Park & Ride GmbH (P+R) führte das Baureferat ein Pilotprojekt durch, bei dem offensichtlich aufgegebene Fahrräder entfernt wurden. So konnten in der Münchner Altstadt (Marienplatz, Marienhof, Rindermarkt, Tal) bis zu 23 Prozent der abgestellten Räder entfernt werden.
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Der Test verlief also durchaus erfolgreich, weswegen ab kommendem Dienstag der Bereich auf den Hauptbahnhof (zwischen Bahnhofsplatz und Paul-Heyse-Unterführung) ausgedehnt wird. Auch hier wird das Verfahren zunächst getestet, es läuft wie folgt ab: Die schrottreifen und aufgegebenen Fahrräder werden zunächst mit Banderolen des Baureferats markiert. Diese Banderolen weisen darauf hin, dass das Fahrrad nach einer vierwöchigen First, ab dem 17. November, entfernt wird.
Als "aufgegeben" gelten Radl, die offensichtlich für eine längere Zeit nicht mehr bewegt wurden. Also Fahrräder, bei denen bestimmte Teile zerstört wurden oder ganz fehlen (z.B. Rahmen, Reifen, Lenker usw.). Ein weiteres Merkmal sind Räder, die nnur noch als Abfall-Ablage dienen. Sollten die gekennzeichneten Räder nach der vierwöchigen Frist noch immer unverändert an der gleichen Stelle stehen, werden sie von P+R registriert und entfernt. Daraufhin werden sie sechs Monate eingelagert und, bei Nicht-Abholung, schließlich weiterverwertet oder entsorgt. Über die Abholmöglichkeiten informieren während des Pilotversuches Hinweisschilder an den Fahrradständern.
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