München schnieft! Jeden Fünften hat’s schon erwischt

Das große Husten nach dem Oktoberfest. Vor allem in der U-Bahn fühlen sich manche Münchner derzeit wie im Warteraum einer Arztpraxis Mediziner warnen: „Die Häufung ist extrem!“
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Das große Husten nach dem Oktoberfest. Vor allem in der U-Bahn fühlen sich manche Münchner derzeit wie im Warteraum einer Arztpraxis Mediziner warnen: „Die Häufung ist extrem!“

MÜNCHEN Vor allem in der U-Bahn fühlen sich manche Münchner derzeit wie im Warteraum einer Arztpraxis. Da wird gehustet und geschnieft. Sich geschnäuzt, geniest und geröchelt. Über München rollt die erste große Erkältungswelle des Herbstes hinweg. Kaum einer, der sich bei dem nass-kalten Wiesn-Wetter der vergangenen Tage und den Fröstel-Temperaturen in München nicht mit einem handfesten Schnupfen oder einem grippalen Infekt angesteckt hat. Das Nach-Wiesn-Fieber hat die Stadt fest im Griff.

„Jeder fünfte Münchner ist derzeit erkältet“, schätzt Nikolaus Frühwein, der Präsident der Bayerischen Gesellschaft für Immun- sowie Tropenmedizin und Impfwesen. Allein in seiner Praxis sei die Zahl der Patienten mit Husten, Schnupfen, Hals- und Gliederschmerzen in diesen Tagen zehn Mal so hoch, wie an gewöhnlichen Tagen: „Die Häufung ist extrem“, erklärt der Mediziner.

Die Ursachen

Die Ursachen dafür hat Frühwein vor allem auf der Theresienwiese gefunden: „Die kalte Wiesn hat es den Erregern in den vergangenen Tagen sehr leicht gemacht.“ Die Enge in den überfüllten Zelten bot hervorragende Bedingungen. Zudem seien die meisten Besucher viel zu leicht bekleidet gewesen, als sie in die Bierzelte gingen.

Aber auch das Rauchverbot in der Gastronomie trägt seinen Teil zu der Erkältungswelle in München bei: „Viele Gäste sind einfach nicht adäquat angezogen, wenn sie zum Rauchen vor die Tür gehen“, hat Frühwein festgestellt. Zur Verdauungszigarette gibt’s dann auch noch eine Erkältung dazu.

Keine Antibiotika

Eins stellt der Mediziner allerdings klar: Mit einer handfesten Influenza hat der Virus, der derzeit in München grassiert, nichts zu tun: „In der Regel dürfte die Erkältung nach fünf bis sechs Tagen wieder abgeklungen sein“, so Frühwein. Antibiotika sollten Betroffene deshalb nicht zu sich nehmen. Stattdessen sollte man lieber viel trinken und sich schonen. Auch wenn’s manchmal schwer fällt.

Wer ganz sicher gehen will, dem raten Experten bereits jetzt zu einer Grippeschutzimpfung. „Es ist sinnvoll, sich Anfang Oktober gegen Influenza impfen zu lassen, denn der Impfschutz braucht zwei bis drei Wochen, bis er sich aufgebaut hat“, sagte die Arbeitsmedizinerin und Impfexpertin Marie-Luise Schrömer vom Klinikum Augsburg. Vor allem Senioren über 60 Jahre, Patienten mit Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder mit chronischen Leiden wie Diabetes sollten sich impfen lassen.

Experten erwarten für die nächsten Jahre eine Grippe-Epidemie größten Ausmaßes, aber niemand weiß, wann das passieren wird“, sagte Marie-Luise Schrömer.

Daniel Aschoff

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