Stadt München rettet fast 500 Wohnungen: "192 Millionen Euro gespart"

Die Wohnungen standen leer oder wurden illegal genutzt. Das Problem mit Ferienwohnungen in München bleibt akut.
Jan Krattiger
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Ferienwohnungen müssen in München und Bayern nicht registriert werden.
Ferienwohnungen müssen in München und Bayern nicht registriert werden. © Imago

München - Die gute Nachricht zuerst: Bei 164 Münchner Wohnungen hat das städtische Sozialreferat erfolgreich eine illegale Nutzung als Ferienwohnung aufgedeckt und gestoppt. Erlaubt sind jeweils acht Wochen im Jahr.

Problem mit illegalen Ferienwohnungen in München: keine Registrierung nötig

Diese Wohnungen wurden länger vermietet, entweder als klassische Ferienwohnungen, als "möbliertes Wohnen auf Zeit" oder für Medizintouristen. Demgegenüber stehen aber 172 Wohnungen, bei denen das Verfahren mangels Nachweis eingestellt wurde.

Das hat vor allem damit zu tun, dass die einschlägigen Plattformen wie "Airbnb" in Bayern nicht dazu verpflichtet sind, die Wohnungen zu registrieren – in anderen deutschen Großstädten ist das anders.

"Das ist ein Rekordwert": So viele Wohnungen hat die Stadt vor Zweckentfremdung gerettet

Es ist darum neben der Klarnamenpflicht und der Genehmigungspflicht eine jährlich wiederholte Forderung des städtischen Sozialreferats und auch der grün-roten Rathauskoalition an den Freistaat, um dem Problem wirklich Herr werden zu können. Trotzdem – und da sind sich SPD und Grüne im Stadtrat einig, ist die Zahl von insgesamt 465 zweckentfremdeten Wohnungen, die die Stadt 2023 wieder dem Markt zuführen konnte, eine gute Nachricht. Hätte die Stadt die 465 Wohnungen bauen müssen, entspräche das 192 Millionen Euro Baukosten, so rechnet es das Sozialreferat vor. "Das ist ein Rekordwert – und ein Ansporn, mit Verve weiterzumachen. Denn München kann es sich nicht leisten, Zweckentfremdungen tatenlos zuzusehen", sagt Clara Nitsche von den Grünen zur AZ.

SPD kritisiert CSU: "Könnten den Mietenwahnsinn besser eingrenzen"

Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Köning kritisiert die CSU-geführte Staatsregierung: Wenn die CSU "unsere kommunalen Handlungsspielräume endlich nicht mehr beschneiden würde, könnten wir den Mietenwahnsinn besser eingrenzen", sagt er.

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Die CSUler im Stadtrat weisen darauf hin, dass insbesondere die städtische Meldeplattform ein wirkungsvolles Instrument sei: "Die Erfahrung zeigt, dass viele Menschen beobachten, wer da ist", sagt CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann. Viele seien froh, dass sie so vermutete Zweckentfremdungen anonym melden könnten.

Trotz des Erfolgs sieht das Sozialreferat keine Entspannung am Wohnungsmarkt. Der Mangel werde sich weiter verschärfen, so die Prognose.

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8 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • ClimateEmergency am 08.05.2024 10:35 Uhr / Bewertung:

    Einen Milliardenbetrag könnte man sparen, wenn die Geldvernichtung der Stadt durch den Bau eines Autotunnels für BMW gestoppt werden würde.

  • FRUSTI13 am 08.05.2024 11:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ClimateEmergency

    Was genau hat Ihr Beitrag mit dem Thema Zweckentfremdung von Wohnraum zu tun?

  • ClimateEmergency am 08.05.2024 14:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von FRUSTI13

    Die enormen Einsparmöglichkeiten

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