München: LMU-Klinikum stellt Mail von Ärztin richtig - Russen willkommen

In einer Wut-Mail schrieb eine Ärztin des LMU-Klinikums, dass künftig keine russischen Patienten mehr behandelt würden. Dem widersprach das Klinikum nun, auch die Ärztin entschuldigte sich mittlerweile.
AZ/dpa |
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Das Klinikum der Universität München am Campus Großhadern. (Archivbild)
Das Klinikum der Universität München am Campus Großhadern. (Archivbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Das Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München hat Aussagen einer Institutsdirektorin widersprochen und klargestellt, die Behandlung von Menschen aus Russland nicht abzulehnen.

Man werde "weiterhin alle Patientinnen und Patienten, die unsere Hilfe benötigen, behandeln", teilte die Klinik am Freitag mit. "Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt insbesondere allen Menschen, die unter Kriegshandlungen leiden und Schaden nehmen."

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Mail von Ärztin: Russische Patienten werden nicht mehr behandelt

Die am vergangenen Freitag verschickte Mail hatte für Aufsehen gesorgt. Sie ging an eine Agentur, die russischsprachige Patienten in Deutschland vermittelt. Die Behandlung russischer Patienten würde "aufgrund der schweren Völkerrechtsverletzung durch den offenbar geistig gestörten Autokraten Putin" ab sofort grundsätzlich abgelehnt, hieß es darin. Ukrainische Patienten seien willkommen.

Wut-Mail aus der Emotion heraus: Ärztin entschuldigt sich

Das LMU Klinikum betonte am Freitag, dies sei kein offizielles Statement, sondern eine einzelne, persönliche Meinung gewesen, verschickt in einer emotionalen Situation. Die Ärztin bedauere die Äußerung, habe sich bei der Agentur entschuldigt. Die Agenturchefin Irina Ioudina bestätigte das. Es tue ihr sehr Leid, was sie im ersten Schock nach dem Einmarsch in die Ukraine geschrieben habe, schrieb die Ärztin und Direktorin eines Klinikinstituts demnach.

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Ioudina sagte, der Kontakt sei eigentlich gut gewesen. Sie vermittle seit Jahren russischsprachige Patienten – auch aus der Ukraine. Die Agentur habe zuletzt anonyme, "schreckliche E-Mails" bekommen, in der sie als faschistisch beschimpft worden sei. Der Krieg in der Ukraine sei eine Katastrophe. "Wenn wir uns jetzt hier hassen, dann sind wir nicht besser als Putin", sagte sie.

Der Bund der Vertriebenen verurteilte am Freitag Diskriminierungen: Seit Beginn des russischen Angriffskriegs würden auch in Deutschland vermehrt Anfeindungen gegen Menschen mit Wurzeln im russischsprachigen Raum sichtbar.

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3 Kommentare
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  • BBk am 04.03.2022 15:50 Uhr / Bewertung:

    „Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt insbesondere allen Menschen, die unter Kriegshandlungen leiden und Schaden nehmen„
    Aber es ist doch zu schön bei Oligarchen privat abzukassieren.

  • Witwe Bolte am 04.03.2022 16:10 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von BBk

    Nicht nur Oligarchen lassen sich gern in Großhadern behandeln, auch andere Nicht-Milliardäre.
    In Großhadern gibts dafür extra ein russischsprachiges Aufnahmebüro. Den gleichen Service gibts auch für Araber. -
    Auch im Deutschen Herzzentrum gibts zwei getrennte Check in's für Russen und Araber.
    Schließlich füllen diese Privatpatienten ordentlich die Kassen, nicht nur die der Chefärzte.
    (Ich lag mal im Rechts der Isar, auf der selben Station ein arabischer Scheich, der hatte gleich mehrere - gesunde - Frauen dabei, die in anderen Privat-Krankenzimmern nächtigten.)

  • Dr. Schönfärber am 04.03.2022 17:29 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Witwe Bolte

    Man sollte den unterbezahlten Ärzten doch auch was gönnen, finden Sie nicht?

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