München kürzt Essensgeld-Zuschuss: Mit diesen Zusatzkosten müssen Eltern ab Januar rechnen

Der Bildungsausschuss hat entschieden: Der städtische Zuschuss fürs Kita-Essen fällt weg. Für viele Familien wird die Betreuung damit ab Januar deutlich teurer – nur in städtischen Kitas bleibt alles wie bisher. Warum die Stadt diesen Schritt geht und weshalb die CSU scharf kritisiert.
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Für das Essen in der Kita müssen viele Familien bald mehr bezahlen.
Für das Essen in der Kita müssen viele Familien bald mehr bezahlen. © imago stock&people

Update vom 29. Oktober 2025: Die gute Nachricht für Familien, deren Kinder in städtische Kindergärten gehen: Für sie ändert sich erstmal nichts. Die schlechte für sehr viele andere: Durch den Wegfall eines Zuschusses zum Essen werden die Kosten für die Betreuung ab Januar deutlich teurer.

Das ist die Folge einer Entscheidung des Bildungsausschusses am Mittwoch. In sehr vielen Fällen dürfte nun das Essensgeld fast genau oder ganz genau um jene 64 Euro steigen, die die Stadt bisher fürs Kita-Essen pro Kind und Monat zugeschossen hat für Einrichtungen, die sich dem städtischen Fördersystem angeschlossen haben.

Dabei ging es wie berichtet um 8,1 Millionen Euro pro Jahr, Kindergartenplätze kosten in München vergleichsweise wenig, in den städtischen Kindergärten sind sie in der Regel ganz kostenlos, das gilt zum Beispiel auch für Eltern-Kind-Initiativen, die sich der Förderformel angeschlossen haben.

Allerdings zahlen die Familien fürs Essen – und das wird nun deutlich teurer. Wenn sich die politische Stimmung nicht ändert. Formal muss der Beschluss in der Stadtrats-Vollversammlung bestätigt werden, oder eben auch nicht.

Warum das Essensgeld in vielen Münchner Kitas steigt

Erstmeldung vom 28. Oktober 2025: Das Essen in vielen Münchner Kitas wird wohl teurer. Der Stadtrat wird voraussichtlich am Mittwoch im Bildungsausschuss beschließen, dass der Verpflegungskostenzuschuss für die Kitas entfallen soll.

Diesen bekommen Kitas, die sich dem städtischen Fördersystem angeschlossen haben. Momentan gibt die Stadt pro Kind und Monat 64 Euro dazu. Es könnte passieren, dass Kitas den Betrag auf die Familien umlegen.

"Die Entscheidung war keine leichte"

Die allgemeinen Kita-Gebühren sollen stabil bleiben, teilte das Bildungsreferat mit. Aktuell werde der Verpflegungskostenzuschuss von etwa der Hälfte der Einrichtungen genutzt. "Die Entscheidung war keine leichte oder freiwillige", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Der Freistaat habe eine Förderung, die er in Aussicht gestellt hatte, kassiert. Die Stadt hatte mit diesem Geld gerechnet und muss nun an anderer Stelle sparen.

Der Essenzuschuss kostet die Stadt bis jetzt 8,1 Millionen. Insgesamt bezuschusst die Stadt laut Schulrat Florian Kraus (Grüne) Münchner Kitas mit knapp 220 Millionen Euro. Für einen städtischen Krippenplatz (oder für eine Krippe, die sich den Förderrichtlinien der Stadt angeschlossen hat) zahlen Familien zwischen 100 und 250 Euro. Der Kindergartenplatz kostet maximal 100 Euro, oft ist er ganz kostenlos. Hinzukommt ein Verpflegungsgeld, das je nach Einrichtung unterschiedlich hoch ist. Mit welchen Preissteigerungen Eltern jetzt rechnen müssen, hängt laut SPD-Stadträtin Lena Odell von der Einrichtung ab. Städtische Kitas seien nicht betroffen.

Die CSU lehnt die Kürzung ab. "Eine erneute Mehrbelastung für die Familien über das Essensgeld können wir nicht mittragen", sagt CSU-Stadträtin Alexandra Gaßmann. Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) appelliert an den (CSU-regierten) Freistaat: Für stabile Gebühren sei mehr Geld nötig.

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  • Lackl vor 49 Minuten / Bewertung:

    Wer meint seine Kinder in solchen Verwagrstellen unterbringen zu müssen, der soll auch dafür zahlen.
    Ein Unding die Allgemeinheit für seine eigene schlechte Lebensplanung augkommen lassen zu wollen....

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  • ClimateEmergency vor 3 Stunden / Bewertung:

    Lieber einen Autotunnel für BMW,gesponsort von der Stadt, dank CXU & SPD
    ODER 123 Jahre lang Essensgeld für die Kitas

    hmmm

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  • Gretl vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von ClimateEmergency

    Das Land hat Milliarden für ein faschistisches Regime in der Ukraine, da fällt der BMW-Tunnel wirklich nicht ins Gewicht, auch wenn Du den Bei jedem Artikel erwähnst.

    Hast Du eigentlich sonst keine Beschäftigung?

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