München: Geflüchtetenberatung fordert mehr Hilfe für Trans* und Genderfluide
"Niemand würde seine Heimat verlassen, wenn er dort sicher wäre", sagt Suru Emmanuel. Der queere Menschenrechtsaktivist musste sein Heimatland Nigeria verlassen. Dort drohen ihm Verfolgung, Haft und Gewalt. Althexia Josephine Vásquez ist eine Transfrau aus Peru. Auch sie ist in ihrer Heimat nicht sicher und froh, in der Geflüchtetenberatung im Sub Hilfe gefunden zu haben. Aber ihr Asylantrag wurde abgelehnt. Auch Kim Kato Hussein ist trans. In Uganda wurde sie diskriminiert, bedroht und lebte in ständiger Angst. Aber auch ihr Asylantrag wurde vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge BAMF abgelehnt.
Asylverfahren führen oft zu Re-Traumatisierung
Anita Beneta arbeitet im Sub in der Geflüchtetenberatung und kritisiert den Umgang der Behörden mit queeren Flüchtlingen.
Die Interviews mit den queeren Asylbewerbern würden wie Verhöre geführt. Viele Fragen seien unzulässig, zu persönlich und führten oft zu einer Re-Traumatisierung der Befragten. Oft werde den Geflüchteten nicht geglaubt, selbst wenn sie Beweise aus ihren Heimatländern anführen. Die Übersetzer, die ihnen zur Seite gestellt werden, könnten oft weder Deutsch noch Englisch, klagen Beneta und ihre Kollegin Annina E. Sie fordern außerdem, dass gesellschaftliche und strukturelle Gewalt als Fluchtgrund akzeptiert werden – auch in Ländern ohne explizite Strafgesetze.
In ihren Unterkünften sind queere Geflüchtete oft Gewalt ausgesetzt. Deshalb fordert die Geflüchtetenberatung spezielle Unterkünfte für trans* und genderfluide Geflüchtete mit geschultem Personal.
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