München: Feuerteufel (18) wegen dreifacher Brandstiftung in U-Haft

Er war immer schnell vor Ort und konnte die Brände teils auch selbst löschen: Dieses Verhalten hat einen 18-jährigen Hilfshausmeister nun wegen Brandstiftung überführt.
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Die Polizei konnte den Brandstifter festnehmen.
imago/localpic Die Polizei konnte den Brandstifter festnehmen.

München - Am Ende wurde ihm seinausgeprägtes Helfersyndrom zum Verhängnis: Am Mittwoch haben die Brandfahnder der Münchner Polizei einen 18-Jährigen festgenommen, der seit Mai drei Mal Feuer in und um München gelegt hat. Gezündelt hatte der junge Mann in der Ludwigsvorstadt und in zwei Heustadln in Hohenbrunn.

Der Mann mit Wohnsitz in Hohenbrunn arbeitet als Aushilfshausmeister in einem Hotel in der Schwanthalerstraße. Und just in diesem Hotel verübte er seine erste Tat: Am 20. Mai begab er sich in ein leeres Zimmer und zündete das Bett an. Als die Brandmeldeanlage anschlug, war der 18-Jährige als erstes vor Ort, löschte die Flammen mit einem Feuerlöscher.

Bei der Aktion zog er sich sogar eine Rauchgasvergiftung zu und musste in eine Klinik gebracht werden. Polizeisprecher Michael Riehlein: „Durch sein schnelles Eingreifen war er im Kollegenkreis natürlich der Held und erhielt viel Zuspruch.“ Bei dem Brand entstand ein Sachschaden in Höhe von rund 30.000 Euro, verletzt wurde glücklicherweise niemand. "Die Gefährdung der anwesenden Hotelgäste war aber hoch", erklärt Riehlein. Ein Umstand, der vor Gericht als schwere Brandstiftung gewertet werden kann - mit enstprechenden Folgen für das Strafmaß.

Feuerwehr selber angerufen

Im August und September dann die nächsten Taten: In seinem Wohnort zündete der 18-Jährige am 29. August und am 8. September eine leerstehende Scheune und eine landwirtschaftlich genutzte Lagerhalle an. "Hier rief er selber umgehend die Feuerwehr", sagt Riehlein.

Dass er bei der Brandstiftung im Hotel Spuren hinterließ und sein Verhalten zudem sehr auffällig war, hatte der Zündler dabei nicht bedacht. Die Brandfahnder aus dem K13 kamen ihm auf die Spur, am Mittwoch wurde er festgenommen. Der Ermittlungsrichter im Präsidium erließ einen Untersuchungshaftbefehl. In einer ersten Vernehmung gestand der 18-Jährige die Taten. Die Polizei geht davon aus, dass er wohl selber gerne Feuerwehrler wäre. "Normalerweise kennt man solch ein Verhalten ja eher aus dem Feuerwehrkreis", so Riehlein.

Waldbrandserie weiter ungeklärt

Einen Bezug zu anderen ungeklärten Brandstiftungen in und um München gibt es aber nicht. Die Beamten ermitteln etwa nach wie vor im Fall des Feuerteufels, der seit Jahren immer um die Oster- und Pfingsttage herum im Münchner Südosten zündelt. Allein 13 Feuer wurden im Frühjahr 2017 gelegt. Betroffen waren Wiesn und Wälder zwischen Ramersdorf, Perlach, Putzbrunn, Siegertsbrunn und Höhenbrunn. Rund 80.000 Quadratmeter Wald verbrannten.#

2018 dann ging die Serie weiter. An einigen Tatorten haben Fahnder Spuren sichergestellt. Viele der Brandherde sind nur einen Fußmarsch voneinander entfernt. Der oder die Täter wurden aber bis heute nicht gefasst. Der Gesamtschaden wird auf über 50.000 Euro geschätzt.

Lesen Sie hier: Erneuter Brand in Waldperlach - Wer steckt dahinter?

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