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Mordfall Sonja Engelbrecht erneut bei "Aktenzeichen XY": Neue Hinweise zu gefundener Decke

Die Münchner Polizei vermutet im Mordfall Sonja Engelbrecht, dass der Täter im Jahr 1995 privat renoviert hat, oder dass er beruflich in diesem Bereich tätig war. Im Rahmen der Sendung "Aktenzeichen XY...ungelöst" wurden am Telefon auch Namen genannt.
Ralph Hub
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Guido Verstegen
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Sonja Engelbrecht verschwand in April 1995.
Sonja Engelbrecht verschwand in April 1995. © Polizei

München - Kommen die Ermittler dem Täter doch noch auf die Spur? Am Mittwochabend haben sich durch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" neue Hinweise im Mordfall Sonja Engelbrecht aus dem Jahr 1995 ergeben. Mittlerweile seien insgesamt 300 eingegangen, allein seit Dienstag 20 neue, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Die Behörde rechne damit, dass durch die Sendung stetig mehr dazukommen.

Fall Sonja Engelbrecht: Führt eine schwarzblaue Decke zum Mörder?

Im Zentrum der offenen Fragen steht derzeit jene Decke, die damals in der Felsspalte im Wald bei Kipfenberg bei der Leiche gefunden worden war und die vermutlich im Besitz des Täters war.  

Stephan Beer, Chef der Münchner Mordkommission, und Polizeisprecher Werner Kraus zeigen die schwarzblaue Decke, die im Mordfall Sonja Engelbrecht rekonstruiert werden konnte.
Stephan Beer, Chef der Münchner Mordkommission, und Polizeisprecher Werner Kraus zeigen die schwarzblaue Decke, die im Mordfall Sonja Engelbrecht rekonstruiert werden konnte. © rah

Die Polizei interessiert sich vor allem für Personen, die bis Frühjahr 1995 eine solche Decke besessen haben. Die Decke wies weiße Malerfarbe auf, daher wurde in der Sendung auch um Informationen zu Handwerkern und Heimwerkern aus der Gegend gebeten.

"Aktenzeichen XY": Wissen die Ermittler nun, wo die Decke gekauft wurde?

"Vermutlich oder womöglich steht jetzt fest, wo die Decke damals verkauft wurde", sagte Alfred Hettmer vom bayerischen Landeskriminalamt am späten Abend bei der Präsentation der Ergebnisse im ZDF-Studio. 

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Zudem seien im Zusammenhang mit der Frage, wer Menschen kenne, die im 1994/1995 im Raum Kipfenberg Renovierungs- oder Bauarbeiten durchgeführt haben könnten, "auch Namen genannt" worden, erklärte Hettmer. "Die Ermittlungen müssen zeigen, was diese Hinweise wert sind." 

Die Identifizierung der Decke im Mordfall Sonja Engelbrecht sei ein "Durchbruch" bei den Ermittlungen, hatte Stephan Beer, Chef der Münchner Mordkommission am Dienstag vor der Sendung erklärt, zugleich aber die Hoffnungen auf eine schnelle Festnahme des Täters gedämpft.

Fall Sonja Engelbrecht: Leiche wird in abgelegener Felsspalte gefunden

Im Zusammenhang mit der Decke, die in der Felsspalte im Wald bei Kipfenberg bei der Leiche gefunden wurde, haben sich "40 neue Ermittlungsspuren ergeben", betonte Beer. "Darunter Personenhinweise, die wir bis dato noch nicht hatten." Allerdings gebe es derzeit keinen konkreten Tatverdächtigen, auch wenn in der Gemeinde Kipfenberg seit Wochen Gerüchte die Runde machen, eine Festnahme stehe bald bevor.

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Die Leiche wurde in einem Waldgebiet in einer abgelegenen Felsspalte gefunden. Deshalb haben die Ermittler in den vergangenen Monaten alle bisher bekannten Revierförster, Jagdpächter und Waldbauern, die seit den 90er Jahren in der fraglichen Gegend gearbeitet oder gewohnt haben, überprüft.

Mordfall Sonja Engelbrecht am Mittwoch nochmal bei "Aktenzeichen XY"

50 Männer aus Kipfenberg wurden, wie die Mordkommission am Dienstag mitteilte, in den vergangenen Monaten zur Abgabe einer Speichelprobe aufgefordert, keiner von ihnen kommt nach derzeitigem Ermittlungsstand als Tatverdächtiger in Frage.

Die vor fast 28 Jahren in München verschleppte und ermordete Schülerin könnte das Opfer eines Mehrfachtäters geworden sein. In den 90er Jahren waren in München drei Frauen verschwunden. Die Polizei analysiert Parallelen, beispielsweise im Fall einer toten Studentin aus Freiburg.

Neue Zuschauerhinweise zum Mordfall Sonja Engelbrecht

Nun wurde der Fall am vergangenen Mittwoch erneut bei der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ aufgegriffen – und die Polizei hat wieder neue Hinweise, die sie aufarbeiten muss. Teilweise nannten Anrufer wohl sogar Namen.

Im Laufe der vergangenen Woche summierten sich die Hinweise auf 320. Nach der Ausstrahlung der Sendung seien zuletzt 40 hinzugekommen, so ein Sprecher. Nach der vorletzten Ausstrahlung konnten die Beamten die Decke rekonstruieren, deren Reste bei Engelbrecht gefunden worden waren. Einen völlig neuen Ermittlungsstand gebe es noch nicht.

Die Ermittler gehen von einer Art Sexualmord aus. Was genau in und nach der Nacht des Verschwindens am 10. April 1995 passierte, ist schleierhaft. Fest steht nur, dass die damals 19-Jährige bald danach gestorben sein muss. Doch wie und warum, das weiß derzeit nur der Täter.

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2 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Mallory am 23.03.2023 09:46 Uhr / Bewertung:

    Liebe AZ-Redaktion, der langjährige Vertreter des LKA bei Aktenzeichen XY heißt nicht Alfred Heppner sondern Alfred Hettmer! Bitte sorgfältiger recherchieren!

  • gubr am 22.03.2023 14:12 Uhr / Bewertung:

    Wenn das Mädel aus München verschwunden ist, vermute ich viel eher jemanden der aus der Gegend zwar kommt und sie deshalb gut kennt, aber sie schon in Richtung München verlassen hat. Eigentlich müssten dafür die Melderegister abgeglichen werden. Ob das aber mit dem Datenschutz geht, wage ich zu bezweifeln. Würden wahrscheinlich auch sehr viele Personen in Frage kommen.

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