Missbrauchsstudie: Bistum verstärkt Angebote für Betroffene

Die Erzdiözese München und Freising richtet eine neue Stabsstelle für Missbrauchs-Betroffene ein.
AZ/dpa |
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Vorerst arbeiten vier Personen in der neu geschaffenen Stabsstelle. (Symbolbild)
Vorerst arbeiten vier Personen in der neu geschaffenen Stabsstelle. (Symbolbild) © Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild
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München - Nach dem aufsehenerregenden Gutachten über sexuelle Gewalt im katholischen Erzbistum München und Freising will die Diözese die Hilfsangebote für Betroffene verstärken.

Eine neue Stabsstelle, die auch seelsorgerische Begleitung anbietet, soll dauerhaft eingerichtet werden. "Betroffene und auch deren Angehörige sollen an einer Stelle direkt, schnell und unkompliziert Information, Rat, Hilfestellung und psychologische wie seelsorgerische Unterstützung und Begleitung erhalten", sagte Generalvikar Christoph Klingan am Mittwoch in München.

Vier Personen arbeiten vorerst in der Stabsstelle

Für die Stabsstelle hat das Bistum den Angaben zufolge neue Personalstellen geschaffen. Sie ist direkt beim Generalvikar angesiedelt, "um ihre Bedeutung zu unterstreichen und die nötige Handlungsfreiheit sicherzustellen", wie es in der Mitteilung der Erzdiözese hieß.

In der Stabsstelle arbeiten derzeit zwei Psychologinnen, ein Priester und eine Verwaltungskraft. Eine weitere Seelsorgerin soll das Team künftig noch ergänzen. "Wir wollen zunächst einmal einfach ansprechbar sein, zuhören und die Belange der Betroffenen wahrnehmen", sagte der Leiter der Stabsstelle, Pfarrer Kilian Semel. Die Stelle soll auch bei organisatorischen Dingen wie dem Antrag auf Anerkennungsleistungen für Opfer sexuellen Missbrauchs helfen.

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Nach dem Missbrauchsgutachten haben sich weitere Betroffene gemeldet

Wie die Erzdiözese Ende Juli mitteilte, haben sich rund ein halbes Jahr nach der Präsentation des Gutachtens über sexuellen Missbrauch im Erzbistum 48 weitere mutmaßliche Betroffene gemeldet. Das Gutachten ging bisher von mindestens 497 Opfern aus, gleichzeitig aber auch von einem großen Dunkelfeld an Betroffenen.

Nach Vorlage des Gutachtens wurde eine Anlauf- und Beratungsstelle eingerichtet, bei der sich bislang 223 Menschen meldeten. Darunter waren 93 Betroffene und sechs Angehörige, allerdings auch solche, deren Fälle im Gutachten bereits erfasst waren. Mit der neuen Stabsstelle "Beratung und Seelsorge für Betroffene von Missbrauch und Gewalt in der Erzdiözese" soll diese Anlaufstelle nun "als dauerhaftes Angebot eingerichtet" werden, wie das Bistum mitteilte.

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