Messerverbot auf dem Oktoberfest: Das sind die neuen Regelungen

Das Oktoberfest in München wird sicherer: Ein erweitertes Messerverbot und strenge Kontrollen sollen das Gedränge an den Eingängen reduzieren. Auch Cannabis bleibt verboten, während neue Regelungen für E-Scooter und moderne Überwachungstechnik für zusätzliche Sicherheit sorgen. Was Besucher wissen müssen.
Ralph Hub
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Die Polizei ist auf dem Oktoberfest mit rund 600 Beamten im Einsatz. Dazu kommen rund 2000 Ordner in den Bierzelten, an den Zugängen zur Theresienwiese und auf dem Festgelände für Sicherheit sorgen.
Die Polizei ist auf dem Oktoberfest mit rund 600 Beamten im Einsatz. Dazu kommen rund 2000 Ordner in den Bierzelten, an den Zugängen zur Theresienwiese und auf dem Festgelände für Sicherheit sorgen. © Peter Kneffel, dpa
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Bisher war an den Zugängen zur Theresienwiese stichprobenartig kontrolliert worden. Was besonders an den Wochenenden und am Tag der Deutschen Einheit das Gedränge beispielsweise am Haupteingang oder auch dem Aufgang von der U-Bahn-Station Theresienwiese massiv erhöhte. Daher entschied sich die Stadt zu einer neuen Allgemeinverfügung. „Durch die Ausweitung der Verbotszone“, so KVR-Chefin Hanna Sammüller, „werden insbesondere die Bereiche vor den Eingängen noch stärker gesichert, in denen es regelmäßig zu Menschenansammlungen kommt.“ Ein Messerverbot sei kein „Allheilmittel“, sagt Polizeivizepräsident Christian Huber. Aber es sei ein „Kontrollinstrument, das zur Erhöhung der Sicherheit auf dem Oktoberfest beiträgt.“ Huber kündigte an, dass Polizisten stichprobenartig kontrollieren und „Verstöße konsequent geahndet“ werden.

Diesen Bereich umfasst die Messerverbotszone

Sein Brotzeitmesser oder den Hirschfänger zur Tracht durfte man bereits im vergangenen Jahr nicht mit aufs Oktoberfest nehmen. Die Messerverbotszone wurde für die 190. Wiesn ausgeweitet, wie Polizeipräsidium und Kreisverwaltungsreferat mitteilten. Sie umfasst das Gebiet zwischen dem „Inneren Sperrring“ und dem „Mittleren Sperrring“ – inklusive der angrenzenden Geh- und Radwege. Genau gesagt geht es um den Bereich des Bavariarings zwischen der Schwanthalerstraße und der Hans-Fischer-Straße. Sowie auf der Theresienhöhe zwischen dem Bavariaring und der Hans-Fischer-Straße.

Oktoberfest 2024: Polizisten stehen auf dem Festgelände. Im Hintergrund ist das Riesenrad zu erkennen.
Oktoberfest 2024: Polizisten stehen auf dem Festgelände. Im Hintergrund ist das Riesenrad zu erkennen. © Karl-Josef Hildenbrand

Diese Strafen drohen bei Verstößen

Wer mit einem Messer oder ähnlich gefährlichen Gegenständen erwischt wird, riskiert wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz ein saftiges Bußgeld, dessen Höhe im Einzelfall vom KVR festgelegt wird. Glasflaschen, Rucksäcke und Taschen über drei Liter Volumen sind ebenfalls verboten. Vom Messerverbot ausgenommen sind laut KVR unmittelbar an den Verbotsbereich anliegende Wohnungen und Geschäftsräume sowie Lokale, Restaurants und deren genehmigte Freischankflächen.

Cannabis ist auf dem gesamten Festgelände verboten, natürlich darf auch in den Bierzelten kein Joint geraucht werden.
Cannabis ist auf dem gesamten Festgelände verboten, natürlich darf auch in den Bierzelten kein Joint geraucht werden. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

Generelles Cannabis-Verbot auf der Wiesn

Wer sich statt mit ein paar Mass Wiesnbier mit einem Joint zudröhnen will, muss ebenso vorsichtig sein. Auf der Theresienwiese gilt trotz der Teillegalisierung 2024 ein generelles Konsumverbot für Cannabis. Wer sich erwischen lässt, wie er beispielsweise am Hügel an der Bavaria einen Joint raucht, riskiert ein großes Loch in seinem Wiesn-Budget in Form einer Geldbuße zwischen 500 und 1500 Euro. „Lassen Sie die Finger von Cannabis“, rät Polizeivizepräsident Huber. Im vergangenen Jahr gab es 160 Anzeigen wegen Drogendelikten auf der Wiesn, meist ging es dabei aber um Kokainkonsum.

Upskirting: Fotos, die besonders teuer werden

Ein besonderes Augenmerk haben die Einsatzkräfte dieses Jahr auf Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. "Jede Belästigung und jede Tätlichkeit in diesem Bereich ist eine zu viel!", betonte Huber. Auch das zunehmend häufiger vorkommende Fotografieren unter den Dirndlrock ("Upskirting") werde ganz klar verfolgt und könne mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft werden. Damit Betroffene von Belästigung und Gewalt auch Hilfe rufen können, wird es in den Festzelten heuer erstmals Ladestellen für Handys mit leeren Akkus geben.

Neue Regelung für E-Scooter

Neu ist in diesem Jahr auch die Regelung für E-Scooter, die rund um die Wiesn nach 17.00 Uhr nicht mehr abgestellt und ausgeliehen werden dürfen. Hintergrund sind zahlreiche – unzulässige – Fahrten betrunkener Festgäste in den vergangenen Jahren, die teils in schweren Verletzungen geendet haben.

54 Videokameras sind zur Sicherheit auf dem Oktoberfest installiert.
54 Videokameras sind zur Sicherheit auf dem Oktoberfest installiert. © Ralph Peters

Moderne Überwachungskameras

Die Polizei hat das gesamte Festgelände gut im Blick, durch zahlreiche Streifen. Zudem wurden wieder 54 Überwachungskameras installiert, die allesamt nachgerüstet und auf den neuesten Stand der Technik gebracht wurden. Das Präsidium habe da „viel Geld in die Hand genommen“, heißt es. Auf der Wiesnwache sind insgesamt 600 Polizisten und Polizistinnen im Dienst. Zudem kommen bei der Bundespolizei weitere 220 Beamte, die an den Bahnhöfen, sowie in den Zügen und in den S-Bahnen für die Sicherheit der anreisenden Wiesnfans während der 16 Tage sorgen.

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  • Witwe Bolte vor 28 Minuten / Bewertung:

    Diese ganzen Taschenkontrollen am Eingang und vor den Saufzelten sind ein Schmarrn. Wenn einer was Böses plant, kann er auch im voll gestopften sardinendosenartigen ÖPNV oder auf den Rolltreppen "zuschlagen".
    Wer zahlt eigentlich diese ganzen Security-Leute an den Eingängen, die es früher nicht gab? Wahrscheinlich die Steuerzahler.

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  • Der Münchner vor einer Stunde / Bewertung:

    Strengere Kontrollen werden zu noch längeren Menschenschlangen am Eingang führen!
    Schon mal an ältere (nicht Behinderte) Menschen gedacht, die nicht eine Fernwanderung vor dem Festgelände durchführen können bzw. wollen?
    Ein Problem ist auch, das die Herrschaften vom Sicherheitsdienst oft gar kein Deutsch sprechen oder verstehen.
    Schlimm ist es geworden mit unserer Gesellschaft!

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  • Himbeer-Toni vor einer Stunde / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der Münchner

    Unsere Gesellschaftsstruktur hat sich eben verändert.
    Da kann man nicht nur die Vorteile daraus genießen.

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