Meier-Nachfolge: Es wird wieder eine Frau

München - Offiziell will sich die Rathaus-SPD erst am 9. Juni die Kandidaten anschauen. Offenbar ist aber schon geklärt, wer die Nachfolge der scheidenden Sozialreferentin Brigitte Meier antreten wird. Nach AZ-Informationen läuft alles auf Dorothee Schiwy hinaus.
Die 43-Jährige ist seit 1. April Meiers Stellvertreterin im Sozialreferat. Wenn Meier Ende Juni das Kabinett von Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) verlässt, könnte Schiwy also für einen nahtlosen Übergang sorgen. Aber das ist noch nicht das Einzige, was für die gelernte Juristin spricht.
Schiwy hat etwas, was für eine erfolgreiche Bewerbung unabdingbar ist: ein SPD-Parteibuch. Und vielleicht sogar noch wichtiger: Sie ist kein Mann. Um das Verhältnis der Geschlechter in Spitzenpositionen nicht noch weiter zu verschieben, besteht die SPD auf einer Frau im Chefsessel des Sozialreferats.
Schiwy kennt sich im Münchner Rathaus bestens aus. Sie war Büro-Leiterin von Christian Ude, als der noch OB war. Zuletzt hat sie als Verwaltungschefin im Schulreferat gearbeitet. Vor einigen Tagen ist sie nun im Sozialreferat angekommen, dem größten Stadtministerium – und wird wohl bald dessen Leitung übernehmen.
Notwendig geworden ist der Personalwechsel, nachdem Sozialreferentin Brigitte Meier in der Debatte um falsch abgerechnete Flüchtlingskosten immer mehr in die Kritik geraten war. Nach einem recht würdelosen Streit um ihre Person hat sie sich Mitte Februar entschlossen, selbst den Hut zu nehmen. Seitdem sucht die Rathaus-SPD nach einem Ersatz für Meier.