Mehr Rente, mehr Lohn, teurere DHL-Pakete und Geld abheben: Diese Änderungen kommen im Juli
Auch der Juli 2025 kommt wieder mit zahlreichen Änderungen und Neuerungen daher. So dürften sich zu Beginn der zweiten Jahreshälfte zahlreiche Rentner über mehr Geld freuen. Dies gilt auch für Beschäftigte in der Altenpflege und für Bundestagsabgeordnete. Zudem steht Ende Juli eine wichtige Frist für die Steuererklärung an. Und wer künftig Pakete ins Ausland schicken möchte, muss dafür mehr bezahlen. Die Änderungen im Juli in der Übersicht.
- Rentner erhalten mehr Geld
- Steuererklärung 2024
- Steigender Mindestlohn in der Altenpflege
- Mehr Flexibilität für pflegende Angehörige
- Diäten-Erhöhung im Bundestag
- DHL-Pakete ins Ausland werden deutlich teurer
- Barrierefreie Bankautomaten
- Kein Bargeld-Abheben mehr an Shell-Tankstellen
Rentner erhalten mehr Geld
Zum 1. Juli erhalten etwa 21 Millionen Menschen in Deutschland eine höhere Rente. Um 3,74 Prozent werden die Bezüge erhöht, was bei einer Standardrente (45 Jahre eingezahlt, durchschnittliches Gehalt) 66,15 Euro mehr Rente pro Monat bedeutet. Betroffene bekommen zu ihrer individuellen Anpassung bis Ende Juli eine Mitteilung der Deutschen Rentenversicherung. Kleiner Wermutstropfen: Durch die Erhöhung werden ab Juli rund 73.000 Rentner steuerpflichtig, dennoch dürfte es unterm Strich mehr Geld als vorher geben.
Auch die Opferrente steigt ab Juli: Ehemalige DDR-Häftlinge erhalten künftig 70 Euro mehr und werden damit mit 400 Euro pro Monat entschädigt.
Steuererklärung 2024
Diejenigen, die für das Jahr 2024 noch eine Steuererklärung abgeben müssen, sollte sich den 31. Juli rot im Kalender anstreichen. Bis zu diesem Tag müssen die notwendigen Dokumente beim Finanzamt eingegangen sein. Die Pflicht zur Steuererklärung gilt beispielsweise für Selbstständige und Bezieher bestimmter Zusatzleistungen wie Elterngeld.
Die Frist zum 31. Juli gilt allerdings nur für diejenigen Personen, die ihre Steuererklärung selbst anfertigen. Wer sich bei der Ausfertigung der Unterlagen von einem Steuerbüro beraten lässt, für den endet die Abgabefrist der Steuererklärung 2024 erst am 30. April 2026. Wer eine freiwillige Steuererklärung abgeben möchte, hat damit sogar bis zum 31. Dezember 2028 Zeit.
Steigender Mindestlohn in der Altenpflege
Wer in der Altenpflege beschäftigt ist, darf sich ab Juli über mehr Geld freuen. Zur zweiten Jahreshälfte steigt der Mindestlohn für Fachkräfte auf 20,50 Euro pro Stunde, qualifizierte Hilfskräfte erhalten künftig 17,35 Euro und Pflegehilfskräfte mindestens 16,10 Euro Stundenlohn.
Mehr Flexibilität für pflegende Angehörige
Im Juli tritt ein weiterer Teil der Pflegereform 2025 in Kraft. Ab dem 1. Juli dürfen Angehörige die Gelder für die Pflege ihrer Familienmitglieder flexibler einsetzen. Grund: Die Leistungen für die Verhinderungs- und die Kurzzeitpflege werden künftig in einem gemeinsamen Topf in Höhe von 3539 Euro pro Jahr zusammengefasst. Dieses finanzielle Budget können pflegende Angehörige zukünftig ohne zusätzliche Anträge flexibel für beide Formen der Pflege einsetzen. Auch die bisherige Wartezeit entfällt: Angehörige können Leistungen nun sofort nach Feststellung von Pflegegrad 2 in Anspruch nehmen.
Diäten-Erhöhung im Bundestag
Die insgesamt 630 Bundestagsabgeordneten dürfen sich ab 1. Juli über mehr Geld freuen. Ihre Bezüge, offiziell „Diäten“ genannt, steigen um 5,4 Prozent und belaufen sich bis zur nächsten Diäten-Erhöhung auf 11.834 Euro im Monat.
DHL-Pakete ins Ausland werden deutlich teurer
Ab 1. Juli erhöht die DHL bei einigen Paketsendungen die Preise. Wesentlich teurer werden Pakete ins Ausland. So erhöht sich beispielsweise der Versand eines Päckchens der Größe M in die USA um vier Euro und kostet künftig 22,49 Euro statt wie bisher 18,49 Euro. Innerhalb Deutschlands bleiben die Preise einigermaßen stabil, nur der Pluspäckchen- und Rollenversand wird teurer.
Eine Preisübersicht für nationale Pakete finden Sie hier.
Eine Preisübersicht für internationale Pakete finden Sie hier.
Eingeführt wird ein neues 2-Kilogramm-Paket für den Versand außerhalb der EU, das speziell für kleinere Sendungen gedacht ist. Das Maximal-Gewicht für internationale Pakete liegt in Zukunft einheitlich bei 30 kg.
Zudem entfällt für Päckchen die 50-Euro-Versicherung, was den Versicherungsschutz bei kleineren Sendungen reduziert.
Barrierefreie Geldautomaten
Das neue "Barrierefreiheitsstärkungsgesetz" tritt zum 1. Juli in Kraft und verpflichtet künftig Banken und Sparkassen, neu installierte Automaten barrierefrei zu gestalten. Diese Maßnahme umfasst unter anderem akustische Hinweise, Sprachausgabe, vergrößerte Schrift und kontrastreiche Displays, um für Menschen mit Seh- oder Hörbeeinträchtigungen die Bedienung der Bankautomaten zu erleichtern. Sofort wird man diese Maßnahme nicht unbedingt erkennen, denn für bestehende Automaten gilt eine Übergangsfrist von 15 Jahren.
Kein Bargeld-Abheben mehr an Shell-Tankstellen
Ab 1. Juli ist es nicht mehr möglich, an Shell-Tankstellen gebührenfrei Bargeld abzuheben. Die langjährige Kooperation zwischen der Tankstelle und den Banken der Cash Group (Deutsche Bank, Commerzbank, Postbank und Hypovereinsbank) läuft aus.