Mehr neue Wohnungen in München genehmigt: Hoffnungsschimmer oder Momentaufnahme?

In Bayerns Städten wird die Wohnungssuche immer schwieriger und immer teurer – weil zu wenig gebaut wird. Zumindest punktuell fällt München dabei aus dem Rahmen.
AZ/dpa |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Der Wohnungsbau in Bayern bleibt weiter auf Talfahrt. (Symbolbild)
Der Wohnungsbau in Bayern bleibt weiter auf Talfahrt. (Symbolbild) © Sven Hoppe/dpa

München - Der Immobilienverband Deutschland Süd (IVD Süd) erwartet für dieses Jahr einen Einbruch der bayernweiten Baugenehmigungen von mehr als einem Fünftel. München tanzt dabei aktuell aus der Reihe.

Mehr neue Wohnungen in München genehmigt: IVD Süd gibt jedoch keine Entwarnung 

Während nach der neuen Schätzung der IVD Süd die Zahl der Baufreigaben bayernweit auf 38.500 sinken könnte – das wären 22 Prozent weniger als im Vorjahr –, wurden in der Landeshauptstadt den ersten drei Quartalen wurden insgesamt 5220 neue Wohnungen genehmigt.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Das bedeutet im Gegensatz zum landesweiten Trend ein Plus von sieben Prozent. IVD-Süd-Marktforscher Stephan Kippes wertete das aber nicht allzu positiv: In München seien trotz steigender Bevölkerungsprognose schon vor der derzeitigen Krise im Wohnungsbau deutlich zu wenige neue Wohnungen gebaut worden, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes.

Kippes: "Im Zuge der Regierungskrise steht auch der Wohnungsbau unter keinem guten Stern"

Grund der pessimistischen Annahme ist, dass sich die Talfahrt im Laufe des Jahres noch beschleunigt hat. Im Juni genehmigten die kommunalen Baubehörden in ganz Bayern noch knapp 4000 Wohnungen, im September waren es noch 2500, laut IVD Süd gab es in den vergangenen zehn Jahren ansonsten keinen Monat mit einer so niedrigen Zahl. 

IVD Süd rechnet für München "mit spürbar rückläufigen Genehmigungszahlen"

"Im Zuge der derzeitigen Regierungskrise steht somit auch der Wohnungsbau unter keinem guten Stern. Während vielerorts dringend neuer Wohnraum benötigt wird, ist nicht mit einer baldigen Erholung zu rechnen", wird Kippes in der Mitteilung zitiert.

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet der IVD Süd für München gegenüber dem Vorjahr trotz alledem mit spürbar rückläufigen Genehmigungszahlen. Basierend auf den ersten drei Jahresquartalen könnten 2024 insgesamt bis zu 6900 Baufreigaben erteilt werden (minus 16 Prozent).

Scheitern der Ampel: Förderprogrammen im Bereich Bauen und Wohnen droht Ausgabenbremse 

Im vergangenen Jahr meldete das Statistische Landesamt für den Monat November einen massiven Ausreißer nach oben – für das gesamte Jahr 2023 standen somit deutlich mehr Baugenehmigungen zu Buche, als zunächst erwartet.  

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Eine der dringlichsten Aufgaben der Politik bleibt es laut IVD Süd, weitere Programme und Gesetze auf den Weg zu bringen, um den Wohnungsbau erheblich anzukurbeln. 

Nach dem Scheitern der Ampelkoalition gefährde die derzeitige Haushaltskrise jedoch wichtige Ausgaben. Während zum Beispiel Sozialleistungen, für die ein Rechtsanspruch bestehe, weiterhin ausbezahlt werden müssen, könnte Förderprogrammen, unter anderem im Bereich Bauen und Wohnen, ohne Haushaltsbeschluss eine Ausgabenbremse drohen.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.