Marias Lächeln: Was hinter Münchens Hausmadonnen steckt

An vielen Häusern im Stadtgebiet sind Hausmadonnen zu finden. Ein kleiner Spaziergang durch die Viertel – mit dem Blick nach oben
Myriam Siegert
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Gekrönt: Diese Madonna thront über der Siegesstraße in Schwabing.
Myriam Siegert 11 Gekrönt: Diese Madonna thront über der Siegesstraße in Schwabing.
Madonna im Birnbaum heißt diese Steinplastik an der Kreuzstraße 1, Ecke Brunnstraße.
Myriam Siegert 11 Madonna im Birnbaum heißt diese Steinplastik an der Kreuzstraße 1, Ecke Brunnstraße.
Klein und zart im Herbergsviertel in der Gietlstraße in Obergiesing.
Myriam Siegert 11 Klein und zart im Herbergsviertel in der Gietlstraße in Obergiesing.
Stuckkunst in der Lilienstraße in der Au.
Myriam Siegert 11 Stuckkunst in der Lilienstraße in der Au.
Mit Dacherl: Maria mit Kind in der Pöppelstraße in der Oberen Au.
Myriam Siegert 11 Mit Dacherl: Maria mit Kind in der Pöppelstraße in der Oberen Au.
Prunkvoll: Maria am Asamhaus in der Sendlinger Straße.
Myriam Siegert 11 Prunkvoll: Maria am Asamhaus in der Sendlinger Straße.
Ungewöhnlicher Platz für eine Hausmadonna in der Paul-Heyse-Straße.
Myriam Siegert 11 Ungewöhnlicher Platz für eine Hausmadonna in der Paul-Heyse-Straße.
Als Wandgemälde wacht diese Maria über die Birkenau in Untergiesing.
Myriam Siegert 11 Als Wandgemälde wacht diese Maria über die Birkenau in Untergiesing.
Um 1900 wurde das Haus des Bratwurstherzl am Dreifaltigkeitsplatz im neubarocken Stil bemalt.
Myriam Siegert 11 Um 1900 wurde das Haus des Bratwurstherzl am Dreifaltigkeitsplatz im neubarocken Stil bemalt.
Diese Maria lächelt in der Kaufingerstraße über dem Einkaufstrubel.
Myriam Siegert 11 Diese Maria lächelt in der Kaufingerstraße über dem Einkaufstrubel.
Von Engerln begleitet in der Sedanstraße in Haidhausen.
Myriam Siegert 11 Von Engerln begleitet in der Sedanstraße in Haidhausen.

München - Mal schlicht, mal bunt bemalt, mal prunkvoll goldverziert. Mal als Vollplastik, mal als Relief - mit Jesuskind oder gekrönt, von Engerln begleitet oder Sternen umkränzt. Mariendarstellungen gelten als die häufigsten Darstellungen der christlichen Kunst - und sind in ihrer Vielfalt eine Wissenschaft für sich.

Eine besondere Form davon sind die Hausmadonnen, also Mariendarstellungen an Hausecken, Fassaden oder über Hauseingängen. Geht man in München mit offenen Augen und dem Blick etwas nach oben gerichtet durch die Stadt, staunt man, wie viele davon zu finden sind.

Im 17. Jahrhundert fand die Tradition ihren Anfang

Zurück geht das auf Kurfürst Maximilian I (1573-1651), eine prägende Figur der Gegenreformation und ein glühender Marienverehrer. Schon seine Vorfahren hatten die Marienverehrung in Bayern sehr gefördert, doch Maximilian machte die "Maria Patrona Bavariae" zum Staatsprogramm. So ließ er die wohl größte Hausmadonna der Stadt, eine drei Meter große Bronzefigur des Bildhauers Hans Krumper an der Westfassade der Residenz anbringen, und einige Jahre später die Mariensäule errichten.

Dass die Münchner die Marienbegeisterung teilten, ist erkennbar an den Nischen und Sockeln die Hausbesitzer an ihren Fassaden anbringen ließen, um eine Hausmadonna aufzustellen.

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Bis 1969 gab es sogar einen eigenen Feiertag

Noch bis zum Ende der Monarchie 1918 erwies die Residenzwache übrigens jeden Tag der Muttergottes eine militärische Ehrenbezeugung. Und der 8. Dezember, Mariä Empfängnis, war bis 1969 ein gesetzlich geschützter Feiertag.

Die einst zahlreichen Marienbruderschaften dürften mittlerweile selten geworden sein, die Hausmadonnen aber sind bis heute im Stadtbild geblieben.

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