Mai-Kundgebung: "Zeit für mehr Solidarität"
München - Knapp 5.000 Gewerkschafter haben am 1. Mai auf dem Münchner Marienplatz für mehr Solidarität demonstriert. Die Münchner DGB-Vorsitzende, Simone Burger, wies darauf hin, dass "Zeit für mehr Solidarität", in München heißt, dass Menschen mit geringem Einkommen auch in Zukunft bezahlbare Wohnungen finden. Burger forderte ein "solidarisches Mietrecht" für die Stadt.
Die Hauptrede hielt neben Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) der Vorsitzende der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) Alexander Kirchner. Solidarität bedeute, gegen Ungerechtigkeiten anzugehen, sagte Kirchner. "Altersarmut ist eine Ungerechtigkeit, die umgehend beseitigt werden muss."
Bei der größten Kundgebung in Ingolstadt forderte der DGB ein Recht der Arbeitnehmer auf freie Zeit. "Wir wollen gute Arbeit, aber auch Freizeit, die diesen Namen verdient. Familie, Freundschaften und soziales Engagement brauchen diese verlässliche freie Zeit", sagte Bayerns DGB-Vorsitzender Matthias Jena. "Wir wehren uns deshalb gegen noch längere Arbeits- und Öffnungszeiten auch an Sonntagen."
Von den sieben Millionen Beschäftigten in Bayern arbeiteten zwei Millionen auch an Sonntagen. "Diese Zahl steigt schon seit vielen Jahren", beklagte Bayerns DGB-Chef. An den Gewerkschaftskundgebungen im Freistaat nahmen etwa 85.000 Menschen teil.
Bei einer Demonstration in Zwickau störte eine Gruppe Rechter den Auftritt von Justizminister Heiko Maas mit Trillerpfeifen und Buh-Rufen. In Plauen kam es zu Auseinandersetzungen von Rechtsextremen und Linken. Wiederholt haben Neonazis die vogtländische Stadt am Tag der Arbeit zum Ziel auserkoren.