Mängel im Mietspiegel

Neues Rechenwerk 2009 wurde gegen die Stimme der FDP beschlossen. Doch die ausgewiesenen Heizkosten verursachen Probleme: „Das Nachsehen hat der Mieter.“
von  Abendzeitung
4671 neue Wohnungen wurden in der Stadt gebaut.
4671 neue Wohnungen wurden in der Stadt gebaut. © Martha Schlüter

Neues Rechenwerk 2009 wurde gegen die Stimme der FDP beschlossen. Doch die ausgewiesenen Heizkosten verursachen Probleme: „Das Nachsehen hat der Mieter.“

MÜNCHEN Der Mietspiegel 2009 – jetzt ist er amtlich. Gestern wurde er im Sozialausschuss diskutiert und beschlossen. Mit nur einer Gegenstimme. Trotzdem einigten sich die Stadträte auf Nachbesserungen für die nächste Auflage 2011.

Die durchschnittliche Miete in München ist von 9,30 Euro pro Quadratmeter auf 9,90 Euro gestiegen. Das sind 6,3 Prozent. Diese Steigerung wurde auch bei den Heizkosten im Mietspiegel berücksichtigt. „Aber in Wirklichkeit sind sie in den vergangenen zwei Jahren um mehr als 30 Prozent gestiegen“, bemängelte Marian Offman (CSU). Statt der ausgewiesenen 1,14 Euro müssten mindestens 1,30 Euro in der Broschüre stehen. „Das Nachsehen hat der Mieter.“

Denn schließlich müssen sich Vermieter am Münchner Mietspiegel 2009 bei Mieterhöhungen orientieren. „Bei den Heizkosten ist das ein Durchschnittswert. Schließlich kommt es auch auf den Energieverbrauch eines einzelnen Haushalts an“, meinte Sozialreferent Friedrich Graffe.

60 000 Münchner holten sich die Broschüre 2007

Trotzdem soll das Thema für den Mietspiegel 2011 überdacht werden. „Es sollte dann berücksichtigt werden“, wünschte sich Offman eine Verbesserung. Anschließend war der Mietspiegel 2009 beschlossene Sache. Nur Gabriele Neff (FDP) stimmte dagegen. Ihre Begründung: „Der Mietspiegel stellt keine objektive Bewertung dar, deswegen lehnen wir ihn ab.“

Angenommen wird er aber sicher wieder von den Münchnern. Im Jahr 2007 ging die Broschüre für die Proberechnung über die korrekte Höhe der eigenen Miete 60 000 Mal weg. Erhältlich ist sie kostenlos in der Stadtinformation im Rathaus oder im Sozialreferat. Darin enthalten ist neben den Rechentabellen auch ein Stadtplan, auf dem jeder sehen kann, ob er in einfacher, durchschnittlicher, guter oder sogar bester Lage wohnt oder vermietet.

Die Internet-Seite des Mietspiegels 2007 (www.mietspiegel-muenchen.de) wurde über eine Million Mal besucht. Jetzt geht die Version 2009 online. Barbara Brießmann

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