LMU im Visier: Zehntausende Euro für Taxifahrten und Reisen?

Der Bayerische Oberste Rechnungshof prangert "Missstände" bei Abrechnungen der Ludwig-Maximilians-Universität an. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, geht es um Zehntausende Euro.
AZ, dpa |
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Der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) stieß nach eigener Darstellung im Rahmen einer "Querschnittsprüfung des Reisekostenwesens der Universitäten" auf die Vorgänge an der Ludwig-Maximilians-Universität - hier der Geschwister-Scholl-Platz mit seinem Springbrunnen.
imago images/imagebroker Der Bayerische Oberste Rechnungshof (ORH) stieß nach eigener Darstellung im Rahmen einer "Querschnittsprüfung des Reisekostenwesens der Universitäten" auf die Vorgänge an der Ludwig-Maximilians-Universität - hier der Geschwister-Scholl-Platz mit seinem Springbrunnen.

München - Die Staatsanwaltschaft München I hat nach einer Mitteilung des Bayerischen Obersten Rechnungshofs (ORH) vor zwei Jahren ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue gegen einen Mitarbeiter der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) eingeleitet - das Verfahren wurde Ende Juni gegen Zahlung einer Geldauflage eingestellt.

Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung", die zu einem bis dato internen ORH-Prüfbericht recherchiert hat, der wiederum "Missstände" im Abrechnungswesen der LMU zum Thema hat.

Zwei LMU-Tagungen in Venedig für knapp 32.000 Euro

Darin gehe es um Taxikosten in fünfstelliger Höhe, dienstliche Mittagessen in edlen Lokalen und Flugreisen zu internen Tagungen nach Venedig, so die "SZ": Es drehe sich um insgesamt fünf Vorgänge an der LMU, bestätigte demnach ein ORH-Sprecher. Aufgefallen sei das alles bei einer von Herbst 2017 an laufenden Prüfung des Reisekostenwesens.

In einem Fall habe ein LMU-Beschäftigter innerhalb von zehn Jahren Taxis für die Heimfahrt vom Dienstort München zu seinem Wohnort benutzt und sich "die Kosten von insgesamt 64.000 Euro erstatten lassen".

Universität weist ORH-Vorwürfe zurück

Weitere Beispiele: zwei Dienstreisen nach Venedig, einmal zu einer Strategietagung des Präsidiums mit elf Teilnehmern, einmal zu einer Projektmanagement-Fortbildung für Geschäftsstellenmitarbeiter einer Fakultät mit 20 Teilnehmern mit Gesamtkosten von 14.800 Euro bzw. von gut 17.000 Euro.

Laut ORH seien die Prüfungsergebnisse als "vorläufig" zu werten, eine Stellungnahme des Wissenschaftsministeriums als Aufsichtsbehörde der LMU stehe noch aus. In der LMU habe man eine Stabsstelle eingerichtet, die die Vorwürfe aufarbeiten solle.

Die Universität weist Vorwürfe der Verschwendung von Steuergeld zurück und betont, sie sehe weder "straf- noch dienstrechtlichen Handlungsbedarf" gegen Mitarbeiter. "Auch von Verschwendung kann hier keine Rede sein, ganz im Gegenteil: Die LMU geht sorgsam mit öffentlichen Geldern um, und in den Fakultäten wird unter schwierigen Rahmenbedingungen Hervorragendes geleistet, wie gerade das abgelaufene Sommersemester wieder gezeigt hat."

Lesen Sie hier: Kaufhof am Stachus - Ein letzter Rettungsversuch startet

 

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