Linke ruft nicht zum Siko-Protest auf

Die Nato wird weiter kritisch gesehen, aber die Abgrenzung zu Rechts sei heuer zu schwierig.
Sophie Anfang |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
15  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Die Linke bei einer Anti-Siko-Demo 2017.
Die Linke bei einer Anti-Siko-Demo 2017. © Felix Hörhager/dpa

München - Eigentlich gehört die Kritik an der Nato gewissermaßen zur DNA der Linkspartei. Und der Protest gegen die Sicherheitskonferenz ist für viele Mitglieder ein fixer Termin im Kalender. Doch seit russische Truppen vor fast einem Jahr in die Ukraine eingefallen sind, ist für die Partei die Positionierung schwieriger geworden.

Eine Gratwanderung: Kein Linken-Protest zur Siko

Und so erklärt es sich, dass der Kreisverband der Linken heuer nicht zum Protest gegen die Sicherheitskonferenz aufgerufen hat. "Wir haben den Aufruf des Bündnisses nicht unterzeichnet", sagt Nicole Gohlke, Kreissprecherin der Linken und Bundestagsabgeordnete, der AZ. "Er gibt nicht die Differenziertheit unseres Parteitagsbeschlusses wider." Aber sicherlich würden auch Linke-Mitglieder unter den Demonstrierenden des Anti-Siko-Bündnisses sein, so Gohlke, "denn Gründe gegen die militärische Eskalation und auch gegen Rechts auf die Straße zu gehen, gibt es ja genug."

Es ist gewissermaßen eine Gratwanderung. Denn gegen die Konferenz selbst ist die Linke weiterhin. Sie habe einen "undemokratischen Charakter" und auch die Rolle der Nato sieht Gohlke weiter kritisch. Außerdem tritt bei der Kundgebung des Friedensbündnisses auch die Linken-Bundestagsabgeordnete Sevim Dagdelen auf. Ganz einig scheint man sich innerhalb der Partei also nicht zu sein.

Lesen Sie auch

Lesen Sie auch

Verschiedene Demonstrationen zur Siko angemeldet

Allerdings wurden heuer viele verschiedene Demonstrationen angemeldet. Neben der großen Demonstration mit Claus Schreer als bekanntestem Kopf gibt es auch weitere Demos mit Teilnehmern aus der rechten und rechtsnationalen Szene. Diether Dehm, gegen den gerade ein Parteiausschlussverfahren läuft, und Jürgen Todenhöfer werden bei der Demonstration von "München steht auf" sprechen. Auch die AfD hat zum Protest aufgerufen. Das ließ bei der Münchner Linken wohl die Sorge wachsen, mit der Friedensfahne plötzlich neben Rechten zu laufen.

Gohlke sagt, sie sei unglücklich darüber, dass ein Teil der Friedensbewegung so unsortiert und gespalten sei. Und es nicht geschafft habe, sich gleich gegen Putin abzugrenzen. "Ich kann Menschen verstehen, die demonstrieren wollen", sagt Gohlke, "wir hatten aber das Gefühl, dass es schwierig sein wird, die eigene Position zu vermitteln."

Das sei eben keine "Gemengelage, in die man einfach hineinmobilisiert". Zudem findet am Wochenende der Kreisparteitag der Linken statt. Wegen dem dann ohnehin viele Parteimitglieder aus ganz praktischen Gründen keine Zeit zum Protestieren haben werden.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
15 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
  • Tthomas am 17.02.2023 09:44 Uhr / Bewertung:

    Weil die Rechten gegen den Krieg sind, sind die Linken jetzt dafür. Da sieht man, welche Geistesfähigkeiten diese Typen haben.

  • Der wahre tscharlie am 17.02.2023 18:30 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Tthomas

    "Weil die Rechten gegen den Krieg sind,"

    Das ist doch nur ein "Feigenblatt". Ihre Nähe zu Putin ist doch unbestritten. Auf den "Kosakenverein", den gibts wirklich, will ich garnicht eingehen.

  • Tthomas am 18.02.2023 05:51 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Der wahre tscharlie

    Nähe hin oder her. Wenn jemand für den Frieden ist, darf es keine Verurteilung geben. Meine Meinung ist aber auch. Wenn es die Chance gibt, den Krieg zu gewinnen, dann sollte man auch Panzer liefern. Aber was die Baerbock sagt, geht gar nicht. Sie kann von mir aus mit ihrem Robert gerne in den Krieg gegen Russland ziehen. Aber ohne mich und meine Kinder. Wenn Du das unterstützt, darfst Du gerne mit dabei sein.

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.