Linke benennt Krauss-Maffei-Straße symbolisch um
Allach-Untermenzing - Zwischen 1934 und 1944 lieferte der Münchner Maschinenbauer Kraus-Maffei mehrere Tausend Halbkettenfahrzeuge an die Wehrmacht, produziert unter anderem von zwangsbeschäftigten KZ-Häftlingen. Dass in Allach-Untermenzing eine Straße nach dem Unternehmer-Duo Joseph Anton Maffei und Georg Krauß benannt ist, hat Vertreter der Partei Die Linke am Mittwoch zu einer Protestaktion veranlasst.
In "Straße der zivilen Kriegsopfer" haben die beiden Stadtratskandidaten Stefan Jagel und Rita Braaz und Linken-Politiker Johannes König sowie OB-Kandidat Thomas Lechner (parteilos) die Straße deshalb symbolisch umbenannt. Zugleich stellte Stadträtin Brigitte Wolf (Linke) einen entsprechenden Umbenennungs-Antrag im Stadtrat.
Krauss-Maffei-Geschäfte seien "eine Schande" für München
Die Aktion knüpft an die Diskussion zur Umbenennung historisch belasteter Straßennamen an. Auf einer Liste, der ein SPD-Antrag vorausging, sollen Hunderte Namen stehen. CSU-Generalsekretär Markus Blume sprach zuletzt von einem "skandalösen Vorgang", den OB Dieter Reiter (SPD) beenden und sich entschuldigen solle.
Bei der Linken sieht man das anders. Deren OB-Kandidat Lechner: "Krauss-Maffei Wegmann ist ein skrupelloser Konzern, der sein Geschäft mit dem Tod macht." Dass in Nordsyrien die türkische Armee Münchner Panzer gegen Kurden einsetze, sei "eine Schande für unsere Stadt". Die Krauss-Maffei Wegmann GmbH erwirtschaftet mit Rüstungsgeschäften jährlich hohe dreistellige Millionenumsätze. Sie stellt unter anderem Leopard 2-Panzer her, die auch an die Türkei geliefert werden.
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