Landtags-CSU plant Erleichterungen zum Alkoholausschank: Mehr Schnaps-Standl auf der Wiesn?

Die CSU will die Schankerlaubnis für Feste in Bayern deutlich vereinfachen. Was das für Standl-Betreiber, Vereine und auch für die Wiesn bedeutet – und ob jetzt mehr Schnaps-Standl kommen – erklärt die AZ.
Niclas Vaccalluzzo
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Die CSU-Pläne erleichtern die Genehmigungsverfahren für Standlbetreiber - auch auf der Wiesn.
Die CSU-Pläne erleichtern die Genehmigungsverfahren für Standlbetreiber - auch auf der Wiesn. © STL Studio Liebhart/imago

München - Die Landtags-CSU schlägt vor, die Regelungen für den Ausschank von Alkohol auf Veranstaltungen in Bayern zu vereinfachen. Der Ministerrat hat dem zugestimmt. Schausteller, Vereine und Gastronomen haben dadurch künftig mit weniger Bürokratie zu tun. Die AZ hat nachgefragt, was das für Auswirkungen auf Münchens Volksfeste hat.

Weniger Bürokratie beim Alkoholausschank auf Volksfesten

Wer vorübergehend Alkohol ausschenken will, der muss bei der entsprechenden Behörde einen Antrag stellen. In München ist das KVR zuständig. Wer in München etwa ein Standl sowohl auf dem Stadtgeburtstag, dem Frühlingsfest als auch einem Weihnachtsmarkt betreibt, musste bisher drei Mal eine extra Genehmigung beantragen und hatte damit auch drei Mal Extrakosten. Das kostete die Standl-Betreiber viel Nerven und Geld.

Der CSU-Plan sieht vor, dass die erste Genehmigung künftig vermerkt wird und für alle weiteren Veranstaltungen eine einfache Anzeige bei der jeweiligen Behörde ausreicht. Die gilt nach zwei Wochen automatisch als genehmigt. Der Antrag kann in Zukunft auch per E-Mail gestellt werden.

Schaustellerverband: "Bürokratieabbau begrüßen wir immer sehr"

„Es ist erfreulich, Bürokratieabbau begrüßen wir immer sehr“, sagt Peter Bausch, Vorsitzender des Münchner Schausteller-Vereins. Die Regelung sei vor allem eine Kostenerleichterung und mindere den bürokratischen Aufwand.

Die vereinfachten Regelungen betreffen auch die Wiesn. Neben der Erlaubnis, dort überhaupt ein Standl zu betreiben, die vom Veranstalter – der Landeshauptstadt – erteilt werde, bedarf es auch hier zusätzlich der Alkohollizenz durch das KVR, erklärt Bausch.

Entsprechend positiv sieht auch Wirtschaftsreferent und Wiesn-Chef Christian Scharpf (SPD) die Pläne: „Es freut mich immer, wenn Bürokratie abgebaut wird, ganz besonders für die Beschicker unserer Volksfeste“, sagt er der AZ. Die Zufriedenheit und Sicherheit der Gäste müssten für sie im Vordergrund stehen und nicht "aufwendige und langwierige Antragsstellungen".

Mehr Schnaps-Standl auf der Wiesn?

Bedeutet das, dass auch mehr Schnaps-Standl zu erwarten sind? Einer, der es wissen muss, ist Ex-Wiesn-Chef und OB-Kandidat Clemens Baumgärtner (CSU). Er freut sich über den Vorstoß seiner Partei. „In erster Linie geht es darum, die bestehenden Prozesse zu vereinfachen“, sagt er.

Mehr Schankbetriebe werde es dadurch nicht geben. Die Anzahl der Standl und Zelte auf der Wiesn sei festgelegt. Auf solch einem Großereignis sei die Ausschanklizenz zudem nur ein Bruchteil der Genehmigungen, die erforderlich sind, erklärt Baumgärtner. Die Änderung wird ihre Wirkung vielmehr bei kleinen örtlichen Festen zeigen.

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7 Kommentare
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  • AllesBesser am 16.05.2025 11:31 Uhr / Bewertung:

    Ach ja, die armen, armen Standlbetreiber. Denen ging es ja bisher ganz schlecht auf der Wiesn, die haben immer gerade so überlebt und das alles nur aus Liebe zur Kultur überhaupt auf sich genommen. Gut, dass man ihre Gewinnspanne jetzt deutlich verbessern konnte.

  • Mobilist am 15.05.2025 20:35 Uhr / Bewertung:

    Gibt anscheinend noch nicht genügend Alkoholiker. Oder die Verwaltung ist mit dem Verboten der Cannabis-Clubs überlastet.

  • Gelegenheitsleserin am 16.05.2025 11:36 Uhr / Bewertung:
    Antwort auf Kommentar von Mobilist

    @Mobilist
    "Gibt anscheinend noch nicht genügend Alkoholiker."

    In Zukunft soll ein Standlbetreiber statt wie bisher für jedes einzelne Fest eine extra Genehmigung zu beantragen, nur noch eine Genehmigung beantragen müssen (und für die nachfolgenden Feste genügt dann eine einfache Anzeige).
    An der Menge des ausgeschenkten Alkohols ändert sich dadurch nichts.
    Bitte erklären Sie, wie sich dadurch die Anzahl der Alkoholiker erhöht!

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