Landshuter Allee: Tempo 50 für bessere Luft
Das bayerische Umweltministerium drängt München, die Geschwindigkeit auf der Landshuter Allee zu drosseln. Stadt und Freistaat stehen nach dem Feinstauburteil unter Handlungsdruck.
München - Die Luft an der Landshuter Alle gehört mit zur schmutzigsten in ganz Europa. Auch deshalb hat der Freistaat im vorigen Oktober einen Umweltprozess vor dem Verwaltunggericht verloren: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte wegen der zu hohen Feinstaubbelastung gegen das Land Bayern geklagt. Stadt und Staat wurden dazu verdonnert, die Feinstaubbelastung zu verringern.
Das Umweltministerium ist in Berufung gegangen und steht nun unter Druck. „Der Freistaat will bis zu einem Prozesstermin im Sommer vor dem Verwaltungsgerichtshof mit einer Fortschreibung des Luftreinhalteplans für München punkten“, sagt Münchens Umweltreferent Joachim Lorenz (Grüne).
Dazu gehört: Tempo 50 auf dem Mittleren Ring entlang der Landshuter Allee. Erlaubt ist Tempo 60. Der Freistaat würde auch einen dafür notwendigen Testlauf finanzieren. Erste Testfahrten auf der Landshuter Alle haben ergeben: Tempo 50 würde die Belastung mit Stickstoffdioxid um 15 Prozent verringern.
Damit ist das Problem verringert, aber nicht komplett gelöst. Lorenz: „Der Verkehr auf der Landshuter Allee müsste um 80 Prozent reduziert werden, wenn man alle Grenzwerte unterschreiten will.“ Das Bayerische Umweltministerium lege nun „großen Wert darauf“, dass die Stadt Tempo 50 prüft und angeht. Lorenz: „Das Umweltministerium würde es genehmigen.“
Andererseits verlange das Innenministerium, dass Tempo 50 nicht zu Staus führt. Das muss nun das Kreisverwaltungsreferat klären. Im Mai will Lorenz mit dem Thema in den Stadtrat gehen und Tempo 50 auf der Landshuter Allee beantragen. Im vorigen Jahr hat München Glück mit der Luft gehabt: Die Höchstwerte für Feinstaub und andere Luftschadstoffe wurden nur an 27 Tagen überschritten. Erlaubt sind bis 356 Tage.
Joachim Lorenz meint: Das liege an der Umweltzone und an der Pflicht, dass nur noch Autos mit grüner Plakette in die Umweltzone fahren dürfen. Dadurch seien mehr schadstoffarme Autos gekauft worden. Es lag aber auch an den Inversionswetterlage, die weniger Schadstoffe in die Stadt geblasen haben. Ein Tempolimit könnte es auch an der Lindauer Autobahn geben im Kreuzungsbereich mit der Fürstenrieder Straße. Dort werden immer wieder die Stickstoffdioxid-grenzen überschritten, berichtet Lorenz. Aber das sei nicht Sache der Stadt, sondern der Autobahndirektion