Kocht Jamie Oliver demnächst in München?
Seit rund einem Monat steht fest, dass das "BNM", das Feinschmecker-Restaurant im bayerischen Nationalmuseum, zum Ende des Jahres schließt. Seitdem haben sich zehn potentielle Nachfolger gemeldet – darunter auch der britische Starkoch Jamie Oliver.
München – Ende September berichtete die Abendzeitung vom Umbruch im Nationalmuseum: Das erfolgreiche "BNM"-Viererteam hat zum Ende des Jahres gekündigt. "Wir suchen gemeinsam nach einer neuen Perspektive, einem größeren Objekt", sagte "BNM"-Wirt Martin Kolonko der AZ: "Wir haben lange überlegt, schließlich steckt im 'BNM' ja viel Herzblut."
Quasi mit der Kündigung begann das Gerangel um die Nachfolge. Der Freistaat will die schmucken Räumlichkeiten im Westflügel des imposanten Museumsgebäudes an der Prinzregentenstraße auf jeden Fall wieder verpachten und an Interessenten scheint es auch nicht zu mangeln.
Eine besonders spannende Bewerbung kommt aus Großbritannien: Dort hat Starkoch Jamie Oliver bereits 2008 seine Restaurantkette "Jamie's Italian" gegründet. Dabei handelt es sich um ein Franchise-Unternehmen, das zwar einerseits auf den Rezepten des berühmten Namensgebers basiert, andererseits seinen jeweiligen lokalen Köchen viele Freiheiten lassen will.
Entsteht das erste "Jamie's Italian" in München?
Das Konzept geht offenbar auf, denn allein auf der Insel gibt es mittlerweile mehr als 40 Restaurants gut 20 weitere kommen international hinzu. In Deutschland hingegen gibt es bislang noch keine Filiale. Damit sich das ändert, hat sich Oliver mit dem Holländer Willem Tieleman zusammengetan. Der betreibt die niederländischen Dependancen von "Jamie's Italian" und soll die Kette nun auch hierzulande etablieren.
Zehn Filialen sollen in den nächsten fünf bis sechs Jahren auf dem Bundesgebiet eröffnet werden, so Tielemans Plan. Die erste könnte schon in wenigen Monaten in München eröffnen, denn Tieleman hat sich nach Informationen der Süddeutschen Zeitung um die Location im Nationalmuseum beworben.
Allerdings sind Jamie Oliver und sein Geschäftspartner keineswegs konkurrenzlos. So hat sich beispielsweise auch die Edith-Haberland-Wagner-Stiftung als neuer Pächter beworben, berichtet die SZ. Und deren Chancen dürften nicht schlecht stehen, denn der Stiftung gehört nicht nur die Hälfte der Augustinerbrauerei, sondern sie zählt auch zu den größten Förderern des Nationalmuseums.
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