Kitas streiken 14 Tage! - Das müssen Sie wissen
München - Ab Freitag, 08.05., ruft die Gewerkschaft verdi zu bundesweiten, unbefristeten Streiks im Erziehungsdienst auf. Dazu zählen unter anderem Kitas, Behindertenstätten und Tagesheime. In ganz Bayern und München werden die städtischen Einrichtungen ab Montag, 11.05., bestreikt, jedoch sollten sich alle Eltern schon jetzt informieren, ob ihre Kita während des Streiks dennoch geöffnet hat und Vorkehrungen treffen.
Darum streikt der Erziehungsdienst
Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und dbb (Deutscher Beamtenbund) fordern eine finanzielle Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe unter anderem durch eine höhere Eingruppierung. Nach Angaben der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) beläuft sich die Gesamtforderung auf 1,2 Milliarden Euro.
93,44 % aller Gewerkschaftsmitglieder haben für einen unbefristeten Streik gestimmt. Der verdi-Vorsitzende Frank Bsirske sieht darin ein eindeutiges Zeichen: "Das ist ein klares Signal, dass sich die Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes nicht mehr mit warmen Worten abspeisen lassen wollen, sondern Taten sehen wollen".
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Situation in München - Eltern sollten vorbereitet sein
In München streiken rund 200 Kindergärten, Krippen und Horte. Eltern sollten im Voraus bei der Leitung ihrer zuständigen Kita nachfragen, ob diese vom Streik betroffen ist und ob im Schließungsfall eine Notbetreuung in einer anderen Kita angeboten wird.
Am Donnerstagabend veröffentlicht das Referat für Bildung und Sport eine Liste der Einrichtungen, deren zweiwöchige Schließung bis dato bekannt ist. Jedoch erhebt diese Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da sich die Entscheidung zu streiken auch erst sehr kurzfristig ergeben kann.
Umland streikt nicht
Während die Kitas in der Stadt die Arbeit niederlegen, sind die Einrichtungen im Münchner Umland nicht davon betroffen. Hier wird der Betrieb ganz normal weitergeführt.
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Ausnahme der "Härtefallplätze"
Theoretisch ist es möglich einen sogenannten "Härtefallplatz" zu beantragen, das heißt, dass das Kind in eine Einrichtung aufgenommen werden kann, die weniger vom Streik betroffen ist. Jedoch müssen die Eltern der zuständigen Kitaleitung glaubhaft machen, dass sie trotz großer Bemühungen keinen anderweitige Betreuungsmöglichkeit gefunden haben.
Die Stadt versucht solche Plätze in rund 40 städtischen Kitas einzurichten, und jeweils 25 Plätze bereitzustellen. Demnach sollen rund 1000 Härtefallplätze in München verfügbar sein.
Erstattung der Kosten
Die Kosten für Betreuung und Essen können um ein Viertel verringert werden, wenn das Kind streikbedingt an mindestens fünf aufeinander folgenden Besuchstagen weder eine städtische Kindertageseinrichtung besuchen, noch am Essen teilnehmen konnte.
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