Kippen-Projekt in Neuperlach gescheitert
Müll und Zigarettenkippen auf Münchner Straßen sind ein Ärgernis. Die SPD-Fraktion ist im Perlacher Bezirksausschuss (BA) mit einer Idee, wie man Saubären zu mehr Sauberkeit anregen könnte, gescheitert. "Tippen mit Kippen" – dieses Pilotprojekt wollten die Genossen am Busbahnhof Neuperlach Zentrum installieren.
Kippen-Projekt: Passanten zur Entsorgung anregen
Und das sieht so aus: Es werden Metallboxen mit zwei Kammern aufgestellt, eine für Zigarettenstummel, die andere für Stimmzettel. Passanten können ihre Kippen entsorgen und zu witzigen Themen wie "Weißwurst oder Leberkäs" sowie stadtteilbezogenen Fragen ihren Senf dazugeben. "Durch den besonderen Gag werden Passanten besonders dazu angeregt, die Abfalleimer zu nutzen, es wird eine größere Sauberkeit im Wartebereich entstehen", so SPD-Sprecherin Astrid Schweizer.
Dass dies funktioniere, könne man unter anderem am S-Bahnhof Poing oder in Stuttgart sehen, wo es bereits "Tippen mit Kippen" gebe. Der Perlacher BA allerdings stimmte mehrheitlich gegen den Antrag. Am Busbahnhof herrsche Rauchverbot, war ein Argument, Rauchen in der Öffentlichkeit solle ganz verboten werden, ein anderes.
Mülleimer-Vorbild: Wien
Auch die SPD-Stadtratsfraktion hatte im August mehr Mülleimer mit integrierten Aschenbechern gefordert. Dass mit Witz und einem großzügigen Angebot von Mülleimern kaum noch Kippen und Unrat auf den Straßen landet, kann man in Wien beobachten. In der 1,8-Millionen-Metropole hängen 11.000 Abfallbehälter mit Aufsatz für Kippen – in Wien "Tschick" genannt. In der 1,4-Millionenstadt München sind es nur 7.600 Abfalleimer– ohne Kippen-Aufsatz.
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